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Davon völlig unabhängig passen schöne Handschuhe allerdings zu vielen Larp-Rollen. | Davon völlig unabhängig passen schöne Handschuhe allerdings zu vielen Larp-Rollen und polstern (auch in dünner Ausführung) LARPwaffen-Treffer wirksam ab. Entscheidend für den "Schutzwert" von Lederhandschuhen ist (wie auch bei [[LederRüstungen|Lederrüstung]]) die Dicke und (optische) Stabilität des Materials. Ein dünner Ziegenlederhandschuh wirkt einfach nicht wie ein Bestandteil einer Rüstung. Ein [[http://fc07.deviantart.net/fs70/f/2013/127/a/3/panzerhandschuh_noestlingen__leather_gauntlets_by_baehrserker-d64gm80.jpg|Handschuh aus dickem Leder]], der mit Lederstreifen und/oder dicken Lederschuppen beschlagen ist, sieht schon eher "stabil" und damit "schützend" aus. |
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{{http://www.historiavivens1300.at/images/ritter/faustling_det.jpg}} Siehe auch: * [[RickS./Bastelanleitungen/Sarwürkerei|Bastelanleitung Sarwürkerei]] |
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Dazu sei gesagt, dass das ultrafeine Edelstahlgeflecht aus dem Fleischereibedarf oft modern und damit wenig [[Ambiente|ambientig]] wirkt. Geflecht aus Ringen >5mm, vernietet und aus blankem Stahl erzielen eine wesentlich schönere Optik. ~-(Meinung von [[RickS.]])-~ | |
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Kettenhandschuhe haben den Vorteil, dass sie zumeist deutlich günstiger und bequemer zu tragen sind, als Plattenhandschuhe. | Kettenhandschuhe waren realhistorisch zumeist Fäustlinge, die direkt an den Hauberk (die Kettenrüstung) angeflochten wurden. Die Hände konnte der Kämpfer durch Schlitze am Handgelenk stecken, um etwas ohne die Kettenfäustlinge greifen zu können. Einzelne Kettenhandschuhe (ohne Kettenhemd) gibt es zwar im Handel, über die Optik lässt sich jedoch streiten. Historische Kettenfäustlinge, die einzeln (ohhne am Kettenhemd angeflochten zu sein) verkauft werden, sind mir bisher nicht bekannt. |
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Plattenhandschuhe gibt es in den verschiedensten Ausführungen. | {{http://www.dhm.de/ausstellungen/eisenkleider/frueh/assets/kat36.jpg}} {{http://www.ruestschmiede.de/rsxtco/images/product_images/info_images/2388_1.jpg}} |
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{{http://www.dhm.de/ausstellungen/eisenkleider/frueh/assets/kat36.jpg|Fingerhandschuhe und Fäustlinge}} | Die ersten Panzerhandschuhe aus Metall wurden etwa um 1450 gefertigt. Bei diesen war der Handrücken durch eine Metallplatte geschützt, an dem ein kurzes Stück Metall mit einem Scharnier angebracht wurde, das den Daumen schützte. Um dieselbe Zeit wurde der erste Typ eines Panzerhandschuhes entwickelt, der die gesamte Hand- und Fingeroberseite schütze. Die sogenannte '''Hentze''' (franz. '''mitons''', engl. '''Gauntlet''', auch '''Eisenhandschuhe''') schützte den Handrücken und das Handgelenk. Die Metallplatte, die die Handoberseite schützte, lief zu einer Stulpe aus, die bis über das Handgelenk reichte. Die Finger und der Daumen wurden durch Platten geschützt, die schuppenartig miteinander, beweglich angebracht (geschiftet) waren. Unter der Hentze wurde ein Lederhandschuh getragen. Die Hentzen waren oft mit einer Stielscheibe auf dem Handrücken, etwa in der Höhe des Handelenks ausgestattet. Sie waren entweder als Gegenlager, oder als Befestigung für den Zügel während der Benutzung des Schwertes bei einem berittenen Angriff benutzt. Zu dieser Zeit entstanden die ersten Fingerhandschuhe, zum Teil eine Mischung aus Kettengeflecht und Metallplatten (Brigantinenhandschuh). Im 16. Jahrhundert kamen die Fingerhandschuhe immer mehr in Gebrauch und die Hentzen verschwanden langsam. Die Finger der Panzerhandschuhe wurden, ebenso die Deckplatte des Handrückens, aus mehreren, kleineren Metallplatten gefertigt, die eine höhere Bewegungsfreiheit gewährten. In Italien kam eine Mischform auf, in der Kettengeflecht mit Plattenpanzerungen verbunden wurde (Pikenierhandschuh). Diese Handschuhe wurden von den Pikenieren benutzt. Eine weitere Version der von den Pikenieren benutzten Handschuhen hat eine Stulpe, die bis zum Ellenbogen reichte. |
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---- Autoren: * UnbekannterAutor * [[RickS.]] - ergänzt 23.07.13 |
Inhaltsverzeichnis
Handschuhe
Lederhandschuhe
Siehe auch:
Lederhandschuhe sind nicht unbedingt als Rüstung anzusehen, verleihen, je nach Regelwerk, mitunter allerdings Rüstungsschutzpunkte.
Davon völlig unabhängig passen schöne Handschuhe allerdings zu vielen Larp-Rollen und polstern (auch in dünner Ausführung) LARPwaffen-Treffer wirksam ab.
Entscheidend für den "Schutzwert" von Lederhandschuhen ist (wie auch bei Lederrüstung) die Dicke und (optische) Stabilität des Materials. Ein dünner Ziegenlederhandschuh wirkt einfach nicht wie ein Bestandteil einer Rüstung. Ein Handschuh aus dickem Leder, der mit Lederstreifen und/oder dicken Lederschuppen beschlagen ist, sieht schon eher "stabil" und damit "schützend" aus.
Kettenhandschuhe
Siehe auch:
Kettenhandschuhe gibt es einmal als Schnittschutz im Fleischereibedarf, oder aber als Schaukampf/Larpausrüstung.
Dazu sei gesagt, dass das ultrafeine Edelstahlgeflecht aus dem Fleischereibedarf oft modern und damit wenig ambientig wirkt. Geflecht aus Ringen >5mm, vernietet und aus blankem Stahl erzielen eine wesentlich schönere Optik. (Meinung von RickS.)
Kettenhandschuhe waren realhistorisch zumeist Fäustlinge, die direkt an den Hauberk (die Kettenrüstung) angeflochten wurden. Die Hände konnte der Kämpfer durch Schlitze am Handgelenk stecken, um etwas ohne die Kettenfäustlinge greifen zu können.
Einzelne Kettenhandschuhe (ohne Kettenhemd) gibt es zwar im Handel, über die Optik lässt sich jedoch streiten. Historische Kettenfäustlinge, die einzeln (ohhne am Kettenhemd angeflochten zu sein) verkauft werden, sind mir bisher nicht bekannt.
Plattenhandschuhe
Die ersten Panzerhandschuhe aus Metall wurden etwa um 1450 gefertigt. Bei diesen war der Handrücken durch eine Metallplatte geschützt, an dem ein kurzes Stück Metall mit einem Scharnier angebracht wurde, das den Daumen schützte. Um dieselbe Zeit wurde der erste Typ eines Panzerhandschuhes entwickelt, der die gesamte Hand- und Fingeroberseite schütze. Die sogenannte Hentze (franz. mitons, engl. Gauntlet, auch Eisenhandschuhe) schützte den Handrücken und das Handgelenk. Die Metallplatte, die die Handoberseite schützte, lief zu einer Stulpe aus, die bis über das Handgelenk reichte. Die Finger und der Daumen wurden durch Platten geschützt, die schuppenartig miteinander, beweglich angebracht (geschiftet) waren. Unter der Hentze wurde ein Lederhandschuh getragen. Die Hentzen waren oft mit einer Stielscheibe auf dem Handrücken, etwa in der Höhe des Handelenks ausgestattet. Sie waren entweder als Gegenlager, oder als Befestigung für den Zügel während der Benutzung des Schwertes bei einem berittenen Angriff benutzt. Zu dieser Zeit entstanden die ersten Fingerhandschuhe, zum Teil eine Mischung aus Kettengeflecht und Metallplatten (Brigantinenhandschuh).
Im 16. Jahrhundert kamen die Fingerhandschuhe immer mehr in Gebrauch und die Hentzen verschwanden langsam. Die Finger der Panzerhandschuhe wurden, ebenso die Deckplatte des Handrückens, aus mehreren, kleineren Metallplatten gefertigt, die eine höhere Bewegungsfreiheit gewährten. In Italien kam eine Mischform auf, in der Kettengeflecht mit Plattenpanzerungen verbunden wurde (Pikenierhandschuh). Diese Handschuhe wurden von den Pikenieren benutzt. Eine weitere Version der von den Pikenieren benutzten Handschuhen hat eine Stulpe, die bis zum Ellenbogen reichte.
Wie bei jedem Rüstungsteil gibt es auch hier enorme Preis und Qualitätsunterschiede.
BitteErgänzen (s. RüstungsFührer/Diskussion)
Autoren:
RickS. - ergänzt 23.07.13