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RitterKönnen

Was ein Ritter so können sollte:

"[...] Zu einem vollkommenen Manne gehört, dass er gut reiten, schnell auf- und absitzen, gut traben, rennen und wenden kann und mit Verstand von der Erde etwas aufnehmen.

Zum zweiten muss er schwimmen, im Wasser tauchen und sich vom Rücken auf den Bauch und vom Bauch auf den Rücken drehen können.

Zum dritten muss er mit Armbrust, Büchse und Bogen schießen können: davon hat er bei Fürsten und Herzogen wohl Nutzen.

Zum vierten muss er auf Leitern klettern können, wenn es nötig ist, wie etwa im Kriege, auch an Stangen und Seilen.

Zum Fünften muss er wohl turnieren können, streiten und stechen und recht und redlich tjostieren (Lanzenritt).

Zum sechsten muss er zu Abwehr und Angriff ringen können, auch weit springen und mit der Linken ebenso gut fechten wie mit der Rechten.

Zum siebenten muss er bei Tische aufwarten können, tanzen und hofieren, auch Schach zu spielen verstehen und alles, was ihm zur Zierde gereicht...

Nichts ziert die Ritterschaft so, als wenn man sie ganz gehorsam findet. In den Häusern, auf der Strasse, ob sie sitzen oder gehen, sollen Ritter zu allen Zeiten maßvoll und einträchtig sein, nicht in Haufen mit Juchzen und Schreien durcheinanderlaufen wie die Bauern, die aus dem Wirtshaus kommen... Kühne Ritter sind gut, besser noch sind die Getreuen; Weisheit geht vor Stärke, Erfahrung vor Jahren [...]"

aus:

  • Johannes Rothe, Ritterspiegel. ISBN 3110208199

  • Zitiert nach: J.Bühler, Deutsche Vergangenheit Fürsten und Ritter. 1928, S.283ff.

Aufbereitet von Christian Forster


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