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MittelalterTurney

Ausrüstung/Ausstattung für ein mittelalterliches Turnier

Das Wort "Mittelalter" im Namen dieser Veranstaltung steht für einen gewissen Anspruch an stimmiger Erscheinung. Vielleicht ist Authentizität zu hoch gegriffen, aber eine Anlehnung an eine MA-Veranstaltung ist doch erwünscht. Dies bedeutet für alle Teilnehmer, dass sie sich so dicht wie möglich an historische Vorlagen in Mitteleuropa des 12.-15.Jhd. halten sollten.

Die Frage, wie weit diese Anlehnung geht und welche Maßstäbe als Minimum für eine Teilnahme an der Veranstaltung gefordert und u.U. durch den Veranstalter auch durchgesetzt werden, wird von verschiedenen Veranstaltern unterschiedlich behandelt. Näheres siehe unten.

Einchecken als Ritter (erforderlich)

  • Ambientetaugliche und vor allem standesgemäße (!) Gewandung. Rüstung ist kein Gewand, der Zutritt zum Ball/Bankettsaal ist nur unbewaffnet, ungespornt und ungerüstet gestattet.

Sporen nicht im Saal: Die Erfahrung hat gezeigt, dass, auch, wenn nicht grade getanzt wird, die Räumlichkeiten oft doch begrenzt sind, und ähnlich wie bei Hofhaltungen die Damen zu voluminösen Kleidern tendieren, welche durchaus in Kontakt mit den Sporen kommen können. U.u. ist so eine Situation nicht vorhersehbar, aber dann regnet es, und alle rennen rein, jeder drängelt an jedem rum - ratsch, schon ist was kaputt. Genauso wenn Bänke aus Platzmangel eng gestellt werden, und man sich dazwischen durchschlängeln muss. Besser von Anfang an die Regeln dafür klarstellen, um sowas zu verhindern. D.h. das hat nur mit LARP zu tun, und nichts mit MA.

Für Schwerter gilt ähnliches: Ohne eine strikte "abgeben oder im Zelt lassen"-Politik liegen/stehen/hängen überall ständig diese Dinger rum, fallen auf den Boden, lassen die Bediensteten drüberstolpern, schmeißen Becher & Gläser um usw. Höchst unerfreulich. Besser eine optisch ansprechende Lösung, bei der man die Waffen am Eingang abgibt, und diese schön aufgereiht hat (z.B. auf einem vorbereiteten Ständer o.ä.). Die Abgabe der Waffen ist zumindest für das 12. und 13. Jhd. in Irland dokumentiert (In Trim Castle gibt es sogar einen eigenen Raum für dieses Zweck).

Als Gewandung/Rüstung geht alles, was sich an Ritter des 12.-15. Jahrhunderts anlehnt, oder überzeugende und stimmige Fantasy Gewandung/Rüstung.

Zulassung zu den Adelswettkämpfen (erforderlich)

  • Geschmückter Helm (Helmschmuck darf für Kämpfe entfernt werden)
  • Adelsbrief o.ä. Nachweis
  • Eigener Wappenschild (muss nicht kampftauglich sein)

Für ungerüstete Teilnehmer am Turnier wird ein Kettenhemd und eine Kettenhaube gestellt, ebenso stehen Turnierschilde zur Verfügung.

Darstellung als Ritter (dringend empfohlen)

  • Ambientetaugliche Schuhe
  • Geschlossene Schwertscheide statt offenes Schwertgehänge
  • Insignien: Sporen zur Rüstung, Kette/Dusing zum Gewand
  • Banner/Wimpel
  • Kopfbedeckung
  • Handschuhe
  • Separater Waffen- und Gewandgürtel
  • Rüstungsständer
  • Eigene ambientetaugliche und stimmig zusammengestellte Metallrüstung (oder Norton Armories)

Für Ritter unerwünscht

  • Mittelalterferne Gewandung, Bsp. Barockausstattung (Jabot, Gehrock, Justaucorps, etc.), Bsp. Nordmänner, Bsp. Schotten/Kelten, Bsp. arabische/asiatische Charaktere

Zulassung zum Blossfechten (Knappenturnier)

  • Gambeson
  • Eisenhut

Kann vor Ort zur Verfügung gestellt werden

  • Ambientegerechte Kleidung

Einchecken als Gemeiner (erforderlich)

  • Ambientegerechte Kleidung

Zulassung zu den Wettkämpfen der Gemeinen

  • Keine

Dass es keine besonderen Anforderungen gibt, heißt nicht, dass es für die Gemeinen keine Wettbewerbe gibt, sondern nur, dass sie strikt von den Wettkämpfen der Adelgen getrennt sind. Und es steht den Adeligen gut zu Gesicht, nicht an den Wettkämpfen der Gemeinen teilzunehmen. Nicht zuletzt, um den Volk-Spielern nicht den Spaß an ihren Wettkämpfen zu nehmen, und damit diese nicht darauf achten müssen, den Adeligen gewinnen zu lassen.

Generell unerwünscht

  • Pannesamt
  • Ungetarnte Springer- und Kampfstiefel (Knobelbecher)
  • Rüschen- und Piratenhemden
  • Schnürlederhosen
  • Jeans
  • Turnschuhe und ähnliches
  • T-Shirts unterm Kettenhemd u.ä.
  • Tierwesen
  • Nichtmenschliche Völker (außer Elfen und Zwerge)

Wie restriktiv diese Vorgaben umgesetz werden, sehen unterschiedliche Veranstalter unterschiedlich.

Veranstalter

Verschiedene Veranstalter sehen einige dieser Punkte etwas differenziert. Selbst, wenn man sich auf mittelalterliche Turneyen im Gegensatz zu Fantasy Turnieren beschränkt.

Förderverein für mittelalterliches Laienschauspiel eV (gem.)

Die ist die Basis für ein Einladungscons, geplant für 2006 oder 2007.

Wie verhindert man schon durch die ausgeschriebenen Anforderungen an die Teilnehmer ungeeignete Charaktere, Gewandungen, Rüstungen und Verhalten? Dies umfasst ebenso allfällige Barock- und Nordmann-Adeligen, die sich gemeinsam mit "Pannesamtrittern" in einem Spiel ohne Grenzen balgen, was mit einem "Turnier" im eigentlichen Sinne nicht mehr das Geringste zu tun hat.

Punkte, die unter "Generell unerwünscht" aufgezählt sind, meine ich unerwünscht. D.h. derart ausgestattete Charaktere werden nicht eingecheckt, bzw. nach dem Einchecken zum Umkleiden geschickt oder bei Weigerung vom Con verwiesen. Die Teilnehmer erklären sich mit ihrer Anmeldung mit diesen Bedingungen einverstanden.

Wenn jemand glaubt, man solle für ihn eine Ausnahme machen, so möge er sich mit einer ausreichenden Begründung VORHER mit der Orga in Verbindung setzen. Auf der Turney wird es zu spät sein!

Winterturney in Heidland

Die Heidland-Orga veranstaltet Anfang Dezember '04 zum zweiten Mal ihre Winterturney. Daber handelt es sich um eine relativ kleine Veranstaltung, die IT auch nur von einem Ritter ausgerichtet wird. Wir sehen die Punkte, die oben aufgelistet sind, eher als Ziel, denn als Minimum. Daher unterscheiden sich folgende Punkte:

  • Natürlich kann auch bei uns keiner in Rüstung zur Tafel.
  • Niemand wird von der Veranstalltung ausgeschlossen, weil er ein Kleidungsstück aus Pannesamt trägt. Turnschuhe und Jeans, etc. sind ein Grund, nicht einen Adeligen spielen zu können (und Kleidung aus dem Fundus zu erhalten, um einen Gemeinen spielen zu können). Wichtiger als Quellen-Nachweise für jedes Stück Kleidung sind Kopfbedeckungen.
  • Nichtmenschliche Völker (außer Elfen und Zwergen) sind durch den Landeshintergrund bereits ausgeschlossen und daher auch auf der Veranstalltung ausgeschlossen.
  • Spieler, die der Orga nicht bekannt sind und einen Adeligen spielen möchten, müssen ein Charakterphoto vorlegen, so dass man im Vorwege mal mit dem Spieler sprechen kann. In unserer Erfahrung wissen es viele Spieler, die 'auch mal 'nen Adeligen' spielen, einfach nicht besser und sind bei der richtigen Form auch bereit, auf Vorschläge einzugehen.
  • Rüstungen von Norton Armouries o.ä. sind bei uns nicht zugelassen.
  • An der eigentlichen Turney dürfen nur adelige Herren teilnehmen. Für die Gemeinen gibt es andere Wettkämpfe.
  • Alle Teilnehmer an Waffengägen müssen Helm oder Kettehaube tragen. Sowohl aus IT-Plausibilitätsgründen, als auch aus OT Sicherheitsgründen.


Siehe auch HistorischesTurnier, MittelalterTurney, TurneyGlossar, WaffenGang, TurnierGeschichte und Rittertum


Kategorie/Ritter