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Blockflöte

Blockflöte

Grundsätzliches

Das Blockflötenspiel ist im Larp eine Bereicherung. Es verbreitet Fröhlichkeit, bricht Kontakt- und Sprachbarrieren und so kann eine Con musikalisch unterstrichen werden, auch ohne einen Barden. Der Spieler sollte es allerdings einigermaßen können, das heißt die richtige Anblassstärke treffen können (also nicht zu laut, nicht zu leise) und dabei aber noch gut spielen können. Viele haben Blockflötenunterricht in der Schule gehabt und sind mittlerweile etwas eingerostet, ein wenig Übung daheim schadet daher nicht. Aber für ein bisschen musikalische Untermalung beim Essen kochen oder in einer Ruhepause reicht es allemal.

Fortgeschrittene entlocken der Flöte auch schwerere TanzLieder, dann empfiehlt sich aber besser eine Gruppe von Instrumenten (z.B. mit Trommel und Gitarre oder Geige zusammen). Als Alternative zu den relativ weit verbreiteten C-Blockflöten bieten sich Altblockflöten in F an. Diese haben einen tieferen und weicheren Klang. Beim Zusammenspiel mit mehreren Blockflöten (ein- oder mehrstimmig) ist die Stimmung wichtig, da der grundtönige Klang der Flöten Fehler in der Stimmung besonders schlimm erscheinen lässt. Die Stimmung kann über den Blasdruck gesteuert werden (weniger Luft = tiefer, mehr Luft = höher). Außerdem kann man das Kopfstück wie bei anderen Blasinstrumenten um ein paar Millimeter "herausziehen" und damit die Flöte falls erforderlich tiefer stimmen. Auf jeden Fall braucht man ein geübtes Gehör, um die Stimmung während des Spielens im Auge behalten zu können.

Zu welchen Charakteren passt sie?

Eine Blockflöte macht sich bei vielen Charakteren gut. Mal abgesehen von Barden, deren Spiel ihr täglich Brot bedeutet, kann eine Blockflöte auch bei Elfen-, Hobbit- und Kender-Charakteren gut ankommen. Das ist nämlich genau das, was den meisten Charakteren fehlt: ein Gimmick!

Familie und Arten

Im Handel gibt es verschiedene Arten von Blockflöten. Eine Unterscheidung ist die Griffweise, man unterscheidet hier zwischen "deutscher" und "barocker" Griffweise. Der Unterschied besteht im wesentlichen darin, wie der Ton f gegriffen wird. Bei einer Blockflöte mit deutscher Griffweise wird ein f erzeugt, wenn alle Finger die Löcher schließen, außer der Mittel-, Ring-, und kleine Finger der rechten Hand. Dadurch kann die C-Dur Tonleiter von unten nach oben so gespielt werden, dass immer ein Finger sich vom Loch erhebt, ähnlich einer Tin-Whistle. Diese Griffweise ist zwar schön einfach und logisch, doch leider ergeben sich durch diese Art Bohrung Stimmungsprobleme bei anderen Griffen, insbesondere bei dem Ton fis. Diese Intonationsprobleme hat die "barocke" Griffweise nicht, doch wird dann das f mit einem sogenannten Gabelgriff gespielt, also alle Finger schließen die Löcher, außer der rechte Mittelfinger. Die C-Dur Tonleiter wird dadurch etwas schwieriger zu spielen, dafür sind aber alle Töne, auch die chromatischen, besser gestimmt. Die Griffart der Blockflöte kann man dadurch erkennen, wenn man das dritte und vierte Loch von unten miteinander vergleicht. Ist das dritte Loch kleiner als das vierte, dann handelt es sich um eine deutsche Griffweise. Ist das dritte Loch größer als das vierte, dann handelt es sich um eine barocke Griffweise.

Es gibt eigentlich keinen Grund, mit einer Blockflöte deutscher Griffweise zu kämpfen es sei denn man hat eine die gut klingt, neue hochwertige Blockflöten werden grundsätzlich in "barocker" Griffweise gebaut oder in einer der verschiedenen historischen Griffweisen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, ob die Flöte Doppellöcher besitzt oder nicht. Die Doppellöcher erleichtern das Spiel der beiden tiefen Töne cis und dis. Ohne die Doppellöcher können diese beiden Töne nur gespielt werden, indem man die entsprechenden Grifflöcher halb abdeckt, was etwas Übung erfordert. Die meisten Blockflöten in "barocker" Griffweise haben deshalb Doppellöcher.

Außerdem gibt es Blockflöten in vielen verschiedenen Tonlagen. Die Standard Blockflöte, die man so aus der Schule kennt, ist eine Sopran-Blockflöte in C. Alternativ gibt es noch eine kleinere Sopranino in F, die lauter und schriller ist, und eine größere und tiefere, die Alt-Blockflöte in F. Diese wird von fortgeschrittenen Spielern am häufigsten benutzt, da sie weniger schrill ist und da es für die Altblockflöte besonders viele Notenausgaben gibt.

Noch dunkler klingt die Tenorblockflöte, die als Solo-/Melodieinstrument vor allem bei getragenen und melancholischen Stücken einen passenden Ton hat und für Mittelstimmen in mehrstimmigen Blockflötengruppen nötig ist. Die Bassblockflöte schließlich braucht man als Bassstimme im Zusammenspiel mit anderen Blockflöten, allein wird sie wegen des dumpfen und relativ leisen Klangs weniger gespielt. Diese Lagen sind die häufigsten, darüber hinaus gibt es aber noch tiefere Instrumente und viele Lagen dazwischen (z.B. Alt/Diskant in g', "Voice Flute" in d, sixth-flute in d).

Tiefe Blockflöten ab etwa Tenor, auf jeden Fall aber Großbass und Subbass sind sperrig, teuer und grundsätzlich ziemlich zurückhaltende Instrumente, die man in Kombination mit etwa Gitarren oder Geigen kaum mehr heraushört, sie verschmelzen völlig mit dem Rest und können deshalb z.B. eine Melodie nicht mehr überzeugend vortragen. Für die Bedingungen unter freiem Himmel sind sie deshalb je tiefer desto "suboptimaler", zusammen mit ausschließlich anderen Blockflöten für mehrstimmige Stücke in geschlossenen Räumen wo man nicht um sie fürchten muss wären sie super. Normalerweise kommt man aber gar nicht erst in Versuchung, sich so ein Instrument zu kaufen wenn man nicht weiß womit man es zu tun hat- wegen dem Preis.

Schwierigkeitsgrad

Für alle, die keinen Unterricht in der Schule hatten: Blockflöte lernen ist nicht schwer (wenn Kinder das hinkriegen, wird das ja wohl auch ein Erwachsener schaffen, oder?). Allerdings Bedarf es dennoch einiger Übung, wenn das Blockflötenspiel von der Intonation, der Klangfarbe und der Virtuosität etwas bieten soll.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • klein, leicht und kompakt
  • leicht zu lernen und zu spielen
  • günstig in der Anschaffung
  • In vielen Tonarten spielbar, mit einem mittelgroßem Tonumfang (1,5 bis 2 Oktaven)
  • Blockflöten aus Kunststoff sind witterungsunemfindlich

Nachteile:

  • weit verbreitet
  • nicht zu vernachlässigender Nervfaktor, wenn man noch nicht sehr gut ist
  • gegen einen Dudelsack hat die Blockflöte keine Chance
  • Blockflöten aus Holz sind witterungsemfindlich
  • bei starkem Wind kann man nicht im Freien spielen
  • eine neue Blockflöte aus Holz muss vor Gebrauch erst eingespielt werden

Was beim Kauf zu beachten ist

  • Welche Art von Blockflöte will ich haben?

Wie unter "Familie und Arten" schon beschrieben, gibt es verschiedene Arten von Blockflöten. Daher ist es ratsam sich erst Gedanken zu machen, welche Art man kaufen möchte, bevor man dann bei Ebay stöbert. Wer nur ein paar einfache Lieder spielen will, dem reicht eine günstige Blockflöte mit deutscher Griffweise aus, wer hingegen langfristig auch kompliziertere Stücke spielen will, der bevorzugt eher die barocke Griffweise, und inverstiert ein bisschen mehr Geld.

  • Welches Material will ich haben?

Im großen und ganzen entsprechen bei neuen Blockflöten die Preise auch der Klangqualität. Es gibt sowohl hochwertige Blockflöten aus Kunststoff, wie billige aus Holz und anders herum. Dass alle Blockflöten aus Kunststoff schlecht klingen stimmt so nicht, allerdings ist der Klang einer Blockflöte aus Holz tatsächlich historischer und ambientiger. Dafür sind diese Flöten aber witterungsempfindlich, im Gegensatz zu denen aus Kunststoff. Außerdem ist die maschinelle Herstellung von Kunststoffblockflöten weniger fehleranfällig, sodass billige Kunststoffblockflöten regelmäßig bessere Spieleigenschaften aufweisen als billige Holzblockflöten.

  • Ist die Flöte heiser?

Beim Kauf einer gebrauchten hölzernen Blockflöte sollte man nach Möglichkeit den Klang vorher testen. Schlecht eingespielte oder nicht regelmäßig gewartete Flöten klingen heiser und rau, gut eingespielte Flöten hingegen können noch besser klingen als neue. Eine gebrauchte Blockflöte kann also schlecht klingen, auch wenn es die beste Marke ist.

  • Sind die Löcher in gutem Zustand?

Insbesondere das Daumenloch hinten an der Blockflöte ist zu untersuchen. Sind die Lochkanten abgerundet und rissig, dann sollte man das Instrument eher nicht kaufen, oder nur für ganz wenig Geld.

Zubehör

  • Ein Blockflötenetui
  • Ein Putztuch (am besten ein spezielles aus dem Musikladen)
  • Ein spezieller Stock zum Putzen (am besten einer aus Holz)
  • Fett zum einreiben des Korkens

Wartung

Nach dem Kauf einer neuen Blockflöte aus Holz muss das Instrument erst einmal eingespielt werden. Meistens liegt eine Einspiel-Anleitung bei. Grob geht es darum, dass man das Instrument in der ersten Woche täglich 5 Minuten spielt, in der zweiten Woche täglich 10 Minuten usw, bis irgendwann nach einigen Wochen das Holz sich an die Feuchtigkeit gewöhnt hat, und nicht mehr mit Heiserkeit reagiert nachdem man etwas gespielt hat. Blockflöten aus Kunststoff müssen nicht eingespielt werden.

Vor jedem Spielen werden die Einzelteile der Blockflöte mit einer Drehbewegung zusammengeschraubt. Sollte nach einiger Zeit dieses Aufdrehen nur schwerfällig gehen, dann fettet man die Korken der Blockflöte ein. Hat sich während des Spielens zu viel Kondenswasser im Windkanal der Flöte angesammelt und die Flöte klingt verstopft, dann sollte man sie ausblasen. Dazu nimmt man das Kopfstück ab, verschließt die Bohrung mit der Hand und bläst ins Labium hinein, damit das Wasser wieder durch den Windkanal rauskommen kann. Nach jedem Spielen ist die Blockflöte mit einem speziellem Tuch mit hilfe eines speziellen Stockes von innen zu wischen.

Mehr Pflegehinweise und Wissenswertes

Bezugsquellen


Siehe auch BezugsQuellenMusikinstrumente


-- Ariana, JeremiasW


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