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EduLARP

EduLARP

EduLARP steht für "Educational LARP" und beschreibt eine Larp-Version, die explizit für Fortbildungszwecke gedacht ist. In Rettungsdienst, Polizei, Katastrophenschutz und Management sind Rollenspiele schon lange Teil der diversen Standartaus- und Weiterbildungen. Wenn man dies nun etwas ersthafter betreibt befinden wir uns schon sehr nahe an unserem typischen Larp Bereich, so dass es nur logisch ist, diese Lücke auch mal von "der anderen Seite aus" zu überbrücken.

Im normalen Ausbildungs-Rollenspiel (z.B. in der Polizistenausbildung) wird idR. nur eine bestimmte Situation gespielt und dann werden Rollen bzw. Teilnehmer gewechselt. Im Gegensatz dazu werden im EduLARP die Rollen für eine längere Zeit (normaler Arbeitstag von 8h bis zu einem ganzen WE) verkörpert, so wie es in den meisten anderen Larpvarianten auch üblich ist. Ferner werden auch gerne andere Larp Prinzipien, wie SC/NSC Einteilung, OT-Räume etc. genutzt.

Auch weist die RUD (Realistische UnfallDarstellung) große Gemeinsamkeiten mit LARP auf und dient der Ausbildung und Prüfung der Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, DLRG, uvm.

  • Tipp: Es gibt spezielle Anbieter für RUD-Material. Vieles davon ist auch für LARP-Heiler gut verwendbar und kann für besonders gute Darstellungen von Verletzungen verwendet werden.

Zumeist sind diese Szenarien relativ klein (von 1 Patient (Mime/NSC) und 1 Ersthelfer (SC), bis ~15 Mimen und mehrere Einheiten des Rettungsdienstes/Feuerwehr/etc.) und dauern zwischen wenigen Minuten und wenigen Stunden. Selten werden auch große Szenarien mit mehreren hundert Mimen und Einsatzkräften simuliert, die idR. jedoch nicht länger als 8 Stunden dauern.
Seit wenigen Jahren gibt es in Bayern sogenannte "Berufsfeuerwehrwochenenden". Bei diesen Veranstaltungen soll für viele Jugendfeuerwehrleute (~12-18 Jahre) ein Wochenende lang der Betrieb einer Berufsfeuerwehr simuliert werden. Diese Veranstaltungen haben große Ähnlichkeit mit klassischen Wochenend-LARPs und dienen ebenfalls der Aus- und Weiterbildung.
All diesen Veranstaltungen ist jedoch gemein, dass die Einsatzkräfte/SC keine Charaktere spielen, die vom eigenen OT-Charakter abweichen. Mimen/NSC hingegen werden meist so gebrieft, dass sie, wie im klassischen LARP, von den Veranstaltern vorgefertigte Charaktere und Aufgaben erhalten.

EduLARPs sind öfter kommerziell als Durchschnittslarps. Hier findet man auch öfter öffentliche Förderung von gemeinnützigen Veranstaltungen z.B. von der Bundeszentrale für politische Bildung oder kommunalen Jugendämtern.

Autoren: TobiasCronert, RickS.