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BerichtErntefest2003Ira

Erntefest auf der Burg Reichenstein

Gedanken und Aufzeichnungen von Xyntia ihres Zeichens Seherin, Visionärin und Medium. Da ich in einigen kleinen, aber Meinesserachtens doch entscheidenden Details von den aristokratischen Aufzeichnungen des Verwalters abweichen muss, hier ein Blick durch meine Augen:

Es folgten viele der Einladung des Grafen, seine Grafschaft neu zu erwecken und das Erntefest zu feiern. Auf dem Weg in die Grafschaft fiel auch mir dass verlassene Land auf. Öde Landstriche und verlassene Höfe zäumten den Weg. So verwunderte es kaum das im Namen des Grafen gar viele geworben werden sollten. Die Anwerbungen und deren vertraglichen Bedingungen vielen dem Verwalter zu.

Dieser regelte schon am ersten Abend so manches und gewährte am zweiten Tag großzügig einem jeden Audienz, befragte nach Ursache des Kommens, Gewerbe, hielt die erhaltenen Informationen schriftlich fest und beantwortete bereitwillig die aufkommenden Fragen.

Wenn eine Einigung über die Einstellungsbedingungen stattfand, setzte er Verträge auf und ließ sie unterzeichnen. Aufgrund der Verteilung von Schärpen war jedem schnell ersichtlich, dass das Heer des Grafen stündlich wuchs. So übertrug der Graf auch immer mehr Aufgaben auf den Verwalter und seinen ersten Diener Balthasar. Dieser gewann in den Augen des Volkes auch immer mehr Autorität und gab des häufigeren befehle im Namen des Grafen aus (die, wie sich in einem späteren Gespräch mit dem Grafen herausstellte, nicht alle vom Grafen abgesegnet waren und in Teilen gänzlich seiner Unkenntnis unterlagen).

In einigen Gesprächen erfuhr ich, dass alle Getreuen des Grafen erst seit kurzer Zeit, seit wenigen Wochen in dessen Diensten befanden. Das traf sowohl auf den Verwalter, den ersten Diener, den Hofmagier und auch den Heerführer zu.

Was mich persönlich sehr stutzig machte, war die Tatsache, die ich in einem Gespräch mit Balthasar erfuhr: Es gäbe keine Gräfin mehr, sie wäre schon vor längerer Zeit gestorben.

Wie sollte ich den nun meiner Vision folgen und wen konnte ich über ihren Tod befragen, ohne den Schmerz oder den Zorn des Grafen auf mich zu ziehen ? An wen sollte ich mich wenden? Gar merkwürdige Gestalten liefen hier durch die Gegend.

Als Larhgotin zweifelte ich sehr an der Richtigkeit das hier ein Ork frei herumlaufen durfte und in der Taverne sogar bedient wurde. Doch es blieb nicht bei dem Ork, ein Magier (der sich später als Hofmagier herausstellte) auffällig schwarz gekleidet, bot in der Schenke fordernd anderen Magiern eine Kugel an. Diese sollte einem die Sicht in die Zukunft gewähren, wenn sie von einem Knochen gebrochen würde. Die anderen Magier währten ab.

In diesem Augenblick kamen gar wunderhübsche Gestalten, mit grün-grauer Haut und dem Anmut von Elfen zur Tür herein. Fasziniert beobachtend und dann mich doch schüchtern zurückziehend, floh ich zurück zu den Magiern, die sich für meine Vision und die Handleserei interessierten. Noch in Gedanken an die Elfen, die gebrochene Kugel auf dem Tisch sehend und glücklich über die verlorene Anspannung zugreifend --- Entsetzen der Magier, Freude beim schwarzen Magier, dem des Grafen. Er zieht lächelnd davon.

Die anderen Magier warnen vor der Gefahr, eines "Seelenblickers" wie sie ihn nennen und fordern die Kugel um Hilfe zu leisten. Unter ihnen Hora und Talion der berühmte Hammerburger Hofmagier.

Doch es scheint zu spät, am gleichen (ersten) Abend scheint die Kugel ihre Wirkung zu tun. Es juckt und zwickt gar fürchterlich, nichts hilft. Kurt vertröstet mich auf den nächsten Morgen, an dem er mir eine Salbe bereiten will. Unter der Obhut der Gelehrten und Heiler aus dem Teezelt verfliegt der Juckreiz so wie er kam. Die Magier wähnen sich siegessicher.

Doch heute weiß ich es war nicht die Kugel, sie war es , sie suchte Kontakt! Warum sie mich Auswahl, ich kann es nicht sagen, unter all diesen vielen Leuten und Wesen.

Da waren:

  • Der Hofmagier Sul und sein buckliger Diener (der mir einige dunkle Ecken der Burg zeigen wollte);
  • der auf der Stirn Doppeltgehörnte Hausmeister;
  • ein Magier mit nacht-leuchtenden orangen Augen, die er als Fluch oder Strafe erhalten hatte;
  • Grunf eine kleine, grüne Schamanin, die mit einem Orden durch die Lande zog, herzensgut, wahrheitstreu, aber nicht geruchsneutral;
  • da waren eben jene Ordensanhänger, eines Ordens des Lichts (mit den Symbolen von Sonne und Mond);
  • drei Brüder aus Zertulurien, auf der Suche nach Informationen zu Teschup;
  • zwei Krieger, die ich nicht weiter zu beschreiben weiß, außer das sie mit den Zertuluriern bekannt waren;
  • der Hammerburger Magier Talion, ein wahrer Meister seines Fachs;
  • die Menschen aus dem Teezelt, Heiler und Magiekundige, bei ihnen ein Geschwisterpaar, die einen heiligen Ritualplatz suchten und durch Trommeln nacht-leuchtende, blaue Blumen wachsen ließen;
  • ein Gelehrter mit blaulippigem Gesicht und dessen Schülerin, (bei denen ich zu meiner Schande gestehen muss ich nicht sicher seinen Namen und seine Profession nennen kann), obwohl er mir gar trefflich bei der Beseitigung meinen Kopfschmerzen beiseite stand;
  • eine Gruppe von Daasdorfern, der Ort des letzten Aufenthalts der Königin zur Zeitenwende, unter ihnen:
    • Selene die Bäckerin, Lorjak Köhler der Halbelf, der an dieser Stätten das zweite Mal unschuldig in den Kerker kam und hier eines seiner Ohren lassen musste, seine menschlichen Cousins die sich als Jäger verdingen und zwei weitere larhgotische Frauen, die eine im Verdacht eine Hexe zu sein, da sie sehr stimmgewaltig die Männer an die Wand reden kann;
  • zwei Wirte und ein Koch mit gar merkwürdigem Dialekt;
  • ein Trupp Söldner mit Namens die Keiler, in blau- grünen Wappenröcken, gut organisiert, aber teilweise verlaust;
  • eine Horde Schotten mit Namens die Mc Pains, blaufarbig im Gesicht und willkürlich gewalttätig;
  • einige vereinzelte Söldner, darunter:
    • der Desateur Olaf, ein adeliger aus verarmtem Gut;
    • Bastian ein junger Bursche, einer der wenigen Überlebenden des Angriffs der Mc Pains, bis zu letzt grafentreu; (sie beide waren mit mir angereist und kamen ebenfalls aus Forsthier, auf dessen Weg sich Olaf jetzt vermutlich befindet);
  • ein mit Hammerburger Bier bestechlicher Söldner;
  • ein Söldner der es schaffte innerhalb eines Tages zum Heermeister ernannt zu werden und noch bevor die Kunde jeden errichte, in der selbigen Nacht seinen Posten und sein Leben zu verlieren;
  • der erste Heermeister, der durch die Hand der Mc Pains fiel;
  • der Kerkermeister und der Foltermeister, oder umgekehrt;
  • ein junges Ding Namens Lyza, die aus der Not heraus ihre Familie verließ, um ihr kleines Brüderchen und sich selbst dem Hungertod zu entreißen;
  • Hora, ein Magier und Schriftgelehrter der sich im Dienste des Grafen verdingen suchte;
  • ein einzelner Wanderer der einem Fluch erlag, Angst vor Waffen zu haben;
  • zwei singende Brüder aus Frosthier, der eine mit gar jugendlichem Ansehen;
  • ein Mann Namens Thomas, der mit den Mc Pains viele erschlug;
  • ein blonder Jüngling der immer wieder Botendienste für den Grafen übernahm;
  • eine Frau mit einem Fisch die auf ihren Mann wartete;
  • ein Mann mit langem, dunklem Haar und heller Kleidung.

(Bei der Größe des Spiels, bitte ich ernstlich um Nachsicht für den Fall, dass ich Jemanden vergessen habe und/oder den ein oder die andere nicht gebührend und namentlich gewürdigt habe. Gerne kann noch das ein oder andere ergänzt werden, sofern es mir zu Ohren kommt. Zu dem ein oder anderen hätte ich gerne mehr geschrieben, befürchte aber es sprengt den Rahmen, oder gibt Informationen Preis die besser unter dem Mantel der Verschwiegenheit bleiben)

Zu späterem Zeitpunkt fielen mir noch einzelne Zuwanderer (die es wohl nicht zum Festmahl geschafft hatten) auf:

  • Zwei an der Zahl, die da angaben aus Calda zu sein;
  • ein buckliger Verrückter;
  • und zwei Söldner mit über schulterlangem lockigem Haar.

Vergessen habe ich wohl noch einmal zu erwähnen:

  • Den Grafen von Reichenstein;
  • seinen ersten Diener Balthasar;
  • den Verwalter;
  • den letztlich erhängten Barden, ohne dessen Liedgut wir wohl noch immer völlig im Dunkeln hocken würden;
  • die zwei Gespenster (ein weibliches und ein männliches);
  • die Elfen, vier Frauen an der Zahl, eine hübscher als die andere und ihr männlicher Begleiter, der zu ihrer Bedienstung und ihrem Schutz bei ihnen stand
  • und den in mich gekehrten Geist der Gräfin, deren Gefühle und Aussagen ich im folgenden skizzieren werde.

Der Geist der Gräfin

Meine erste Begegnung mit dem Geist der Gräfin beschränkte sich auf ihren Versuch meinen Köper in Besitz zu nehmen, was sich für mich sehr unangenehm durch starken Juckreiz und eingeschränkte Kontrolle über meinen Körper darstellte.

Bei ihrem zweitem Versuch war sie den erfolgreicher (was sicherlich auf den Ort in der Burg zurückzuführen ist). Sie schaffte es meinen Körper zu kontrollieren, genoss ihre Neugewonnene Körperlichkeit sichtlich, mit dem Genus von Brot und Wein und dem Verlangen nach Suppe. Dennoch nicht ganz Herr der Lage, lief sie gegen Wände und stellte sich nicht vor, reagierte nicht auf gestellte Fragen, aber sie vergaß ihr Anliegen auch nicht und bat um Hilfe für ihn.

Ihr dritter Besuch ließ länger auf sich warten, als alle beim Festmahl saßen, hat wohl der Geruch der Speisen sie gelockt. Sie fing an sich mit allem was sie fand voll zu stopfen, dankte ihren Tischnachbarn für die geschmierten Brote, die sie ihnen aus der Hand nahm und ließ sich den Becher abermals füllen. Doch als Talon diese Völlerei bemerkte, brachte er die Gräfin in meinem Köper unvermittelt zum Bild ihrer Tochter. Als sie erkannte was vor ihr war, lag ihn ihr tiefste Trauer. Sie ließ ab vom Wein und sagte betrübt: Mein armes Kind. Anschließend versuchte sie den Ort schleunigst zu verlassen, noch Tür und Tor konnte sie halten.

In der Vermutung es handele sich um der Gräfin, habe ich versucht sie zu beschwören, sie um die Geschehnisse der Vergangenheit zu befragen. Doch dies gelang nicht sofort. Als es mir endlich vor dem Bild ihrer Tochter gelang, war sie so voll Schmerz und ohne Kraft für eine Aussage. Sodass die bei mir verweilenden Frauen sie erfolgreich aus meinem Körper vertrieben. Sie kam abermals, wusste um die Beerdigung der Gebeine ihrer Tochter und suchte, das Grab und jene denen sie dafür danken konnte.

Als sie dann am letzten Abend in die Nähe der Weide kam, als Talion die Elfen nach seiner Flöte befragte, kam sie klarer als sonst. Sie erzählte, dass sie ihre Tochter gesehen hätte, sie sei hier, und das ihm ihrem Mann geholfen werden müsse. Sie fleht die Umstehenden um Hilfe an und verlangte ihnen Versprechen ab. Doch auch jetzt noch ließ sie einige Antwoten offen.

Einige Geschehnisse, Absprachen und geheime Bundschlüsse später und erst nach stundenlangen Meditationsphasen und Beschwörungsversuchen, außerhalb der Burg kam sie ein letztes mal und half mit klaren Worten bei der Aufklärung: Seid nunmehr 330 Jahren sei sie Tod. Zuvor lebte sie glücklich und zufrieden mit ihrem Mann dem Grafen Reichenstein. Bei der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter starb sie im Kindbett und ließ ihren Mann und ihre Tochter zurück. Da ihr Mann ihr aber seit genau dieser Zeit, mittlerweile über dreihundert der Jahre nicht in den Tod gefolgt ist, sucht sie immer noch nach ihm sie vermisse ihn und ahne das Schlimmste.

Als sie von dem toten Grafen erfährt, bittet sie zu ihm gebracht zu werden. Nach kurzem Gespräch mit dem Verwalter ist dieser dann Bereit sie nach oben in die gräflichen Gemächer zu geleiten. Dort sieht sie ihn, die Leiche ihres Mannes und kann es kaum fassen. Es ist jung wie eh und je, keine Falten oder grauen Haare zieren seinen Kopf. Sie ist hin und her gerissen von Freude, dass er ihr nun endlich folgt, der Trauer das es solange dauerte und der Frage des Warum, warum er seine Tochter nicht hat teilen können, sie gehen ließ in die Arme ihres Geliebten. Sie lässt sich von Grunf noch einmal die traurige Geschichte ihrer Familie erzählen, beweint ihren Mann und entschwindet schließlich, nachdem sie mit Lyza einige Worte gewechselt hat. Indem sie gegen die sie nicht mehr aufhaltende Tür des Grafengemaches läuft.


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