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AndrejPfeifferPerkuhn/Diskussion

Bitte auf dieser Seite nichts einfach löschen. Ich benutze die Seite oft als Themenspeicher. Wäre mir neu, das neuerdings Bilder mittelalterlicher Wachstafelbücher als Spam kursieren. Andrej

Wenn man die Profile hier im Larper.Ning durchsieht leist man immer wieder das Wort Reenalrpment unter den Genres und in den Diskussionen wird gerne die Existenz eines "historischen Larps" postuliert. In der freien Wildbahn dagegen begegnet einem keins von beidem.

Der Begriffn Reenlarpment wurde auf der Homepage einer kleinen Kampagne erdacht und folgendermaßen definiert:

Eine Veranstaltung ist ein ReenLARPment, wenn:

  • vor einem historischen Hintergrund gespielt wird,
  • das Zeitfenster max. 100 Jahre beträgt,
  • die Charaktere Menschen der vorgegebenen Epoche darstellen,
  • das Ambiente (Kleidung, Waffen, Rüstung, usw) dem vorgegebenem Zeitfenster angepasst ist,
  • die gespielten Ereignisse in der angegebenen Zeit HÄTTEN PASSIEREN KÖNNEN,
  • der Lauf der Geschichte auf der globalen Ebene nicht verändert wird,
  • geographische und sonstige Namen weitgehend unverändert benutzt werden (Köln soll auch Köln heißen, Christentum auch Christentum, wenn man aber ein kleines unbedeutendes Dörfchen extra für den Plot erfindet, ist es kein Problem).

Ich weiß persönlich nur von einigen wenigen Veranstaltungen die unter dieser Prämisse von den Freigenossen veranstaltet wurden. Mag sein das es auch Reenlarpments durch die Wikingerszene gab, da bin ich wenig informiert, aber ansonsten gab es schlicht und ergreifend keine Reenlarpments da die historische Larpszene schlicht fehlt. Sie ist ein Phantom. Nie gesehen aber gerne diskutiert.

  • Wenn ich mir die Reenlarpmentbeschreibung so ansehe, trifft diese wohl am ehesten auf so manche kombinierte Reenactor/Living History-Veranstaltung zu (in der Szene gibt es ja auch nicht unbedingt wenige Larper) Einhard, 20.02.2010

Man wird nicht zum historischen Larper weil man seine Klamotte nach Vorlagen wählt, dann aber einen Lyrier, Wenzinger oder ähnliches spielt. Diese Hintergründe mögen zwar an historische Gegebenheiten angelehnt sein sind aber ein astreiner Fantasyhintergrund mit Magie, Ungeheuern, eingreifenden Göttern usw. Selbst wenn man, wie ich es tue, nur die Sagenwelt des Mittelalters als Fantasyvorlage und im Spiel als wahr hinstellt kommt dabei noch genug Fantasy heraus damit es weit von Reenlarpment entfernt ist.

Das in Diskussionen das "Mittelalter" oft und gerne als Begründung genommen wird, dann aber sobald einer darauf hinweist das die Begründung so nicht stimmt weil historisch falsch verworfen und verdammt wird ist schon länger hinreichend bekannt. Zusätzlich scheinen aber noch etliche Leute der Meinung zu sein Fantasy dürfe möglichst gar nicht nach historischen Vorlagen aussehen um gute Fantasy zu sein.

Interessanterweise gibt es aber nur sehr wenig gute Fantasy die sich nicht an historischen Vorlagen orientiert. DSA und Warhammer benutzt diese Vorlagen zum teil unverändert, bei den HdR-Filmen war ein bekannter Reenacter für das Design der Kostüme und Gegenstände verantwortlich und hat dafür gesorgt das diese eben realistisch aussehen. Diesen Weg versuchen alle Leute die ich kenne die historische Vorlagen verwenden zu gehen. Glaubwürdige Optik durch erprobtes Design. Was in der Realität funktioniert hat sieht auch im Larp glaubwürdig aus.

Im Gegenzug scheint Fantasy gerne als Begründung für jedes noch so henabüschene Konzept zu dienen. Natürlich gibt es großartige Fantasykostüme die glaubhaft und aufwändig umgesetzt wurden. Daneben muss das aber auch noch für die letzte Rüstung auch Weichleder mit Besatz aus modernen Hohlnieten herhalten. Schon verwunderlich bei einem visuellen Hobby wie Larp. Merkt man dann an das sei ja weder schön noch on sich schlüssig, kommt der bekannte Vorwurf man sei ja Historiklarper, Reenlarper oder gar Hobbyhistoriker. Selbst wenn der anmerkende noch nie auch nur ein nach historischen Vorlagen gestaltetes Kleidungsstück anhatte.