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LichtQuellen

Lichtquellen

Im LARP ist man oft auf eigene Beleuchtung angewiesen. Nachts im Lager, bei nächtlichen Exkursionen im Wald oder im Dungeon kann eine Lichtquelle sprichwörtlich Licht ins Dunkel bringen. Für welche Lichtquelle man sich entscheidet sollte vom Einsatzzweck, den Sicherheitsanforderungen und dem gewünschten Ambiente abhängen. Sicherheitshalber sollte man auch immer eine kleine Taschenlampe dabei haben.

Von alle Lichtquellen, die mittels Verbrennung Licht erzeugen geht generell die Gefahr aus, dass Dinge in Brand gesetzt werden. Feuer sollte unabhängig von seiner Größe nie unbeaufsichtigt brennen. Im Zweifel geht Sicherheit vor Ambiente. Wer offenes Feuer auf einer Con verwenden möchte, sollte sich vorher bei der Orga informieren, ob, wo und wie dies erlaubt ist. Oft ist in allen oder manchen Räumen und/oder in bestimmten Bereichen des Geländes keinerlei offenes Feuer erlaubt. In dem Fall kann eventuell auf elektrische oder chemische Lichtquellen ausgewichen werden. Fast alle Brennstoffe rußen mehr oder weniger. Eine rußende Flamme kann schwarze Spuren auf Wänden und Zeltbahnnen hinterlassen. Dies sollte man bedenken, wenn man sich in fremden Räumen befindet.

Allgemeiner Hinweis zu brennenden Lichtquellen

Jede Form der Verbrennung, die zur Erzeugung von Licht benutzt wird erzeugt Hitze.
Gerade im Sommer, wenn traditionell viele LARP-Cons stattfinden, sind Wälder und vor allem das darin befindliche Unterholz sehr trocken und damit hervorragend brennbar.
Nach schon wenigen Tagen trockenen Wetters kann das Unterholz so trocken sein, dass es schon durch kleinste Hitzequellen, wie z.B. Wassertropfen (Brennglaseffekt) oder (auch ausgetretene) Zigarrettenkippen in Brand geraten kann.
In einem solchen Wald hat Feuer (in welcher Form auch immer) nichts zu suchen! Auch Lagerfeuer sollten entsprechend viel Abstand zum Waldrand einhalten. Auf Pyroeffekte im Wald sollte dann ebenfalls verzichtet werden.
Fragt am besten dazu den Veranstalter (also SL oder/und Orga), wie brandgefährdet der Wald am Congelände ist.
Als Veranstalter könnt ihr euch bei der örtlichen Feuerwehr über die Waldbrandstufe und notwendige Sicherheitsmaßnahmen informieren.

Eine Alternative zu brennenden Lichtquellen stellen für solche Fälle maskierte LEDs dar, die z.B. in einer Kerze (die wiederum in einer Lampe steckt) verbaut werden können. Diese Bauteile entwickeln nur sehr wenig Hitze und können so praktisch überall bedenkenlos eingesetzt werden.

Dochtbasierte Lichtquellen

Diese Lampen sind ohne besonderen Schutz sehr zugluftempfindlich. Windgeschützt brennen sie mit einer relativ ruhigen Flamme.

Durch die meist kleine Flamme ergibt sich nur ein relativ geringeres Risiko, Dinge zu entzünden. Dennoch bedürfen auch diese Lichtquellen ständiger Wachsamkeit. Je nach Konstruktion kann es bei Kontakt des heißen Brennstoffs mit Wasserspritzern zu einer Verpuffung kommen. Ebenfalls bauartabhängig kann mehr oder weniger leicht Brennstoff verschüttet werden. Öl oder Tran verbrennenden Lampen werden am besten vollständig entleert transportiert.

Kerze

Vermutlich die einfachste Form der LARP-Beleuchtung. Kerzen verwenden Bienenwachs, Stearin oder Talg als Brennstoff.

Natürliche und künstliche Wachse brennen unter normalen Bedingungen nicht ohne Docht. Dies macht Kerzen einigermaßen sicher in Innenräumen einsetzbar.

Um Kerzen vor Wind zu schützen und transportieren zu können, bietet sich eine Laterne an. Laternen aus Holz oder Metall mit Glasfenstern gibt es oft in Deko-Geschäften und auf Flohmärkten zu kaufen. Wenn man die Laterne herumtragen will, sollte man darauf achten dass der Griff hoch genug ist und die Laterne oben geschlossen ist (d.h. keine Luftlöcher die nach oben offen sind, sondern nur zur Seite), sonst besteht die Gefahr dass man sich nach einer Weile die Finger verbrennt.

Öl-, Tran- und Fettlampen

Dieser Abschnitt behandelt nur Lampen, die über einen Docht pflanzliches Öl, Tran, Schmalz oder Talg verbrennen. Die Petroleumlampe hat ihren eigenen Abschnitt.

Öl-, Tran- und Fettlampen gibt es in vielen Formen. Die einfachste Ausführung ist ein Napf oder eine Schale aus einem feuerfesten Material. In dieser können sowohl flüssige, als auch feste Brennstoffe mittels eines oder mehrerer Dochte verbrannt werden. Fette rußen beim Abbrennen mit gleicher Flammengröße weniger, als Öl und Tran.

Öl, Tran und Fett brennen unter normalen Bedingungen nicht ohne Docht. Bauartbedingt kann bei manchen Lampen in geringen Mengen flüssiger Brennstoff vom Docht aus an einer Außenwand herunterfließen. Betroffen sind beispielsweise einfache Napflampen.

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Petroleumlampe

Peroleumlampen sind immer mit einem Glaszylinder versehen, der die Flamme schützt und für optimale Luftzufuhr am Docht sorgt. Umgekehrt minimiert das Glas die Gefahr, dass sich Gegenstände aus der Umgebung an der Flamme entzünden können. Einfache Petroleumlaternen (Typ 'Sturmlaterne') gibt es zwar für wenige Euro. Wer mit diesen China-Repliken schlechte Erfahrungen gemacht hat (Tank undicht, wackelige Brenner, funzliges Licht, Tankdeckel verklemmt), greift auf Originale von Feuerhand (Baby Special 276) oder BAT (aus der Ex-DDR) zurück. Bei Petroleumlampen ist die Lichtausbeute recht hoch und kann durch Hoch- oder Herunterdrehen des Dochts reguliert werden. Voraussetzung: Der richtige Brennstoff ist drin und die Lampe ist einigermaßen gepflegt.

Bei Petroleumlampen kann beim Umkippen oder Herunterfallen Brennstoff austreten. Das geschieht langsam und nur in kleinen Mengen. Falls es einmal passiert: Keine Panik. Petroleum ist schwer entzündlich und brennt nicht ohne weiteres. Eine gute Sturmlaterne wird außerdem nicht einfach so umfallen. Sie ist so konstruiert, dass sie sich auch bei kräftigen Stößen selbst wieder aufrichtet. Wenn's doch mal passiert und die Laterne umgestoßen wird, brennt sie in der Regel friedlich weiter oder geht einfach aus. Es bleibt viel Zeit um einzugreifen und niemand wird dabei unmittelbar gefährdet.

Der Test - Eine brennende Petroleumlampe umwerfen (Link zu YouTube)

Wer in Petroleumlampen gutes Licht haben will, sollte "gereinigtes Petroleum" (US-Englisch: Kerosene, brit. Englisch: Paraffin Oil) verbrennen. Sogenanntes "Lampenöl" ist ausschließlich für dekorative Öllampen. Es hat andere Eigenschaften als Petroleum und wird im Docht der Petroleumlampe dadurch nicht schnell genug zur Flamme befördert. Die Folge: Die Lampe leuchtet schlecht; will man den Docht hochdrehen, um für mehr Licht zu sorgen, verbrennt dieser rasch und das Licht wird wieder düster.

Exotische Besonderheiten sind Petroleum-Starklichtlampen, die Anfang des 20. Jahrhunderts aufkamen. Sie müssen in einem aufwändigen Ritual vorgewärmt und unter Druck gesetzt werden. Sie verdampfen ihren Brennstoff über einen Vergaser, die heißen Gase bringen dann einen Glühstrumpf zum Leuchten. Die Lichtausbeute ist extrem (250 Watt und mehr). Moderne Starklicht-Petroleumlampen sind bei sachgemäßer Handhabung sicher; aber nur die wenigsten Mitspieler werden diese Sachkenntnis haben. Erfahrene Nutzer dieser Lampen raten dazu, sie nur draußen zu verwenden und niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Sie sind teuer und wegen ihres grellen Lichtes weniger ambientig.

Fackel

Eine der ältesten Methoden zur Lichterzeugung, ist die Fackel. Sie besteht meist entweder aus einem Ast oder Stab, der in Brennstoff getaucht oder mit brennstoffgetränktem Seil oder Stoff umwickelt ist. Geeigneter Stoff oder Seil besteht aus Pflanzenfasern. Als Brennstoff wurden in der Vergangenheit vermutlich Harz, Pech und Fett verwendet. Öl und Wachs sind ebenfalls geeignet. Reisigbündel können möglicherweise ebenfalls als Fackel verwendet werden. Sogenennte Petroleum- oder Spiritusfackeln sind im Prinzip Öl- oder Spirituslampen am Stiel und daher keine Fackeln.

Fackeln brennen relativ hell. Sie tropfen dabei meist mehr oder weniger stark und stellen auch durch Funkenflug eine Gefahr dar. Außerdem lassen sie sich nur schwer löschen. Fackeln sollten nur auf feuerfestem Untergrund und unter übersichtlichen Bedingungen eingesetzt werden. Für den Einsatz in Zelten, Dungeons, oder im Gedränge sind Fackeln ungeeignet.

Fackeln werden im Fantasy-LARP oft als Lagerbeleuchtung eingesetzt.

Heute bekommt man im Handel meist Wachsfackeln angeboten.

Kienspan

Der Kienspan ist ein kleines längliches Stück harzhaltiges Holz. Er diente von der Altsteinzeit bis ins 19. Jahrhundert als Lichtquelle. Kienspäne haben allgemein eine geringe Brenndauer.

Von Kienspänen können einige Meter weit Funken abspringen. Sie sind daher relativ gefährlich.

Karbidlampe

Diese interessante Lampenart fand bis vor dem Siegeszug des elektrischen Lichts als Beleuchtung für Automobile, Motorräder und Fahrräder, vor allem aber auch im Bergbau als Grubenlampe Verwendung. Im Mittelalter gab es sie allerdings noch nicht, da der Brennstoff synthetisch hergestellt werden muss. In ihnen wird duch eine chemische Reaktion zwischen Kalziumkarbid und Wasser brennbares Acetylengas produziert, welches an einer Düse mit sehr heller Flamme verbrennt. Karbidlampen brennen nahezu rußfrei, wenn sie sachkundig gewartet und in Betrieb genommen werden. Ihr schwefeliger Betriebsgeruch setzt dem Einsatz als Zimmer- oder Zeltbeleuchtung allerdings Grenzen.

Durch den typischen Grubenlampencharakter könnte dies eine besonders stilvolle Lichtquelle für Zwerge oder Gnome sein. Die Lichtausbeute ist sehr gut. In vielen Grubenlampen wird zusätzlich das Licht durch einen Hohlspiegel nach vorne gerichtet. Alte Fahrrad- und Motorradlampen sind oftmals kunstvoll gefertigte Lichterzeuger aus Messing, chromglänzend oder vernickelt. Sie sind Steampunk pur, passen aber auch in GasLightLarp Settings.

Diese Lampen sind insgesamt nur noch sehr selten in Gebrauch. Eine geschlossene und intakte Karbidlampe kann als sicher gelten. Bei undichten Geräten kann sich allerdings unkontrolliert austretendes Gas entzünden; dies merkt man schnell beim allerersten 'Einschalten'. Eine Gefahr des Verschüttens von Brennstoff wie bei Öllampen besteht nicht. Auch, weil die Lampe im Gegensatz zu einer Dochtlampe dicht verschlossen ist.

Großen Respekt sollte man dem Betriebsstoff Karbid entgegenbringen. Die harmlos aussehenden 'Steinchen' gelten als hochentzündlich und müssen trocken in luftdicht schließenden Behältern aufbewahrt werden. Karbid reagiert auch mit kleinsten Mengen Feuchtigkeit und setzt munter Azetylen frei (s.o.). Einmal unkontrolliert feucht geworden und in Brand geraten brennt es, bis nichts mehr zum Verbrennen da ist. Zum Löschen immer nur Pulver oder Sand verwenden.

Die Dichte des in Karbidlampen entstehenden Gases (Ethin, Dichte 1,165 kg/m³) ist ab ca. 30°C Umgebungstemperatur höher als die der Luft (1,164 kg/m³). Das Gas kann sich dadurch in geschlossenen Räumen auf dem Fußboden sammeln und so zur Gefahr werden. Um Risiken zu minimieren, sollte man eine einmal in Betrieb genommene Karbidlampe einfach ausbrennen lassen. Wird sie vor der Zeit gelöscht, bewahrt man sie im Freien oder in gut durchlüfteten Räumen auf, bis die chemische Reaktion im Inneren zum Erliegen gekommen ist.

Als Rückstand verbleibt im unteren Behälter der Karbidlampe das Reaktionsprodukt 'Karbidschlamm', überwiegend Calciumhydroxid (gelöschter Kalk). Dieser ist stark alkalisch. Speziell in Natur- und Wasserschutzgebieten sollte er nicht einfach so in die Landschaft gekippt werden. Faustregel: Den Karbidschlamm 1-2 Tage in einem offenen Gefäß ausreagieren lassen, danach kann er im Hausmüll entsorgt oder im Garten unter die Erde gemischt werden.

Chemolumineszenz (Leuchtstab/Knicklicht)

Chemolumineszenz erzeugt Licht durch eine chemische Reaktion ohne nennenswerte Wärmeentwicklung und Elektrizitätseinsatz. Die Lichtintensität ist vergleichsweise gering.

Der Handel bietet sogenannte Knicklichter (Leuchtstäbe) an. Sie werden durch Knicken aktiviert und geben dann einige Stunden lang langsam schwächer werdendes Licht ab. Im Fantasy-LARP sollte der Einsatz von Knicklichtern ambientestörend wirken können.

Elektrisches Licht

Jede Art von elektrischem Licht ist von Natur aus im Fantasy-LARP "unambientig". Deswegen wird es meistens entweder nur outtime aus Sicherheitsgründen oder in maskierter Form verwendet. Von Spielern eingesetzt werden meist nur kleine Taschenlampen. Zu den maskierten Einsatzgebieten gehört jede Art von "magischem" oder "alchemistischem" Licht. Allerdings lässt sich mit elektrischem Licht auch eine sichere geschlossene Laterne herstellen.

Von tragbaren elektrischen Lichtquellen gehen normalerweise keine besonderen Risiken aus.

Statt herkömmlicher Glühbirnen und Energiesparlampen werden für Requisiten häufig Leuchtdioden, Elektrolumineszenz-Folien und -Drähte verwendet. Im Handel sind auch diverse Elektronik-Gadgets, die sich je nach Genre mehr oder weniger gut als Requisiten(-Bestandteil) verwenden lassen.


Autoren: ChristianSpalthoff, SeeGras, DutchVanLeuwen, Allan Wegan
Siehe auch: Magische Lichtquellen, Alchemistisches Licht
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