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SpielBerichte/Drachenfest 2004

Das Drachenfest 2004

11.08.2004 - 15.08.2004 im DPSG-Bundeszentrum Westernohe

VERANSTALTER: Vinland e.V.

BILDER

LOCATION: Wieder im DPSG-Bundeszentrum in Westernohe. Der Platz ist meiner Meinung nach gut geeignet, wenn man vielleicht von der großen Entfernung zwischen zwei Teil-Lagerplätzen absieht. Vor zwei Jahren habe ich diesen Nachteil noch nicht so stark empfunden, da ich zentral auf dem Zeltplatz "Altenberg" untergebracht war. Durch die Unterbringung des Söldnerlagers auf dem Zeltplatz "Kirschbaum" in diesem Jahr ist mir jedoch erst aufgefallen, daß die langen Wege einen starken Einfluß auf die Interaktion zwischen Lagern und Gruppen haben dürfte.

Die sanitären Anlagen auf dem Kirschbaum waren nach Aufstockung durch einige portable Toiletten und Duschcontainer adäquat. Die Sauberkeit war mit Rücksicht auf die Wetterlage und das gemeinhin zu beobachtende Sozialverhalten von LARPern hervorragend. Wenn man sich antizyklisch auf den Tagesablauf von LARPern einstellte, kam man auch ohne Wartezeiten unter die Dusche. Warmes Wasser in den mobilen Duschen wäre vor allem an den Regentagen nett gewesen, aber es mußte auch so gehen.

ORGA: Aus meiner ganz subjektiven Sicht völlig reibungslos. Aus dem Orga-Umfeld hörte ich zwar Berichte, daß mehrere hundert "Helfer", die schon am Vortag anreisten, den Zeitplan völlig durcheinander gebracht hätten und daß es früh morgens am Anreisetag ein Verkehrschaos gegeben habe. Außerdem scheint der Check-in auf dem Kirschbaum für einige Spieler stark verzögert gewesen zu sein, da dort Vordrucke fehlten. Ich persönlich bin aber gegen elf Uhr am Mittwoch innerhalb von 40 Minuten auf meinem Zeltplatz gewesen und habe die benötigten Unterlagen für den Check-in bereits an der Geländezufahrt erhalten, so daß ich ohne jede Wartezeit eingecheckt wurde.

Insgesamt kann ich abermals der Orga nur ein Lob aussprechen.

VERPFLEGUNG: Selbstverpflegung. Ein freiwilliges Team hat im M*A*S*H ein schmackhaftes und sättigendes Tellergericht pro Tag zubereitet. Außerdem wurde man bei jedem Besuch des Ceridischen Fähnleins mit verschiedensten Leckereien bedacht. Für beides an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank.

WETTER: Westernohe bleibt seinem Ruf als meteorologisches Ausnahmegebiet treu. Auf zwei brütend heiße Tage folgten drei Tage mit Platzregen, Gewitter und gelegentlichen Auflockerungen. Auch diesmal war aber bis auf kurze Zeiten in denen die heftigsten Gewitterschauer den Platz leerfegten kaum eine Beeinträchtigung der Motivation zu spüren.

PLOT: Wie gehabt: Mehrere farbige Lager sind verschiedenen Drachen zugeordnet und dürfen an deren Stelle um die Vorherrschaft einer der mit den jeweiligen Drachen assoziierten Philosophien kämpfen. Diesmal bekamen auch die neutralen Lager jeweils eine Leitfigur bzw. einen Avatar, und sollten sich an dem Wettstreit beteiligen. Offenbar gab es dabei auch verschiedene Nebenplots aber meine übliche Plotimmunität macht es mir unmöglich, viel davon zu berichten. Wie auch schon vor zwei Jahren hatte der Söldner-Avatar wenig zu lachen. Als er am Abend des ersten Tages das Söldnerlager einen wollte, war es bereits viel zu spät, da mehrere Gruppen bereits Verträge mit anderen Lagern verhandelt hatten. Der weitaus größere Fehler war allerdings, daß er es versäumte, seinen Brandreden über die Erfolgschance eines einigen und unabhängigen Söldnerlagers mit ausreichend (bzw. überhaupt irgendwelchem) Edelmetall Nachdruck zu verleihen. Es gab schließlich mehrere Ansätze, den Avatar meistbietend an andere Lager zu versteigern und gerüchteweise soll er schließlich sogar bei einer anderen Versteigerung der Söldnergilde als Gratis-Bonus draufgelegt worden sein.

Sieger des Wettstreits wurde schließlich das Orklager.

M*A*S*H: Zum dritten Mal bin ich überrascht und begeistert, wie gut diese sehr lose Gruppierung von untereinander weitgehend Unbekannten funktioniert. Die Stimmung war toll, das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht, und die Außenwirkung der Gruppe war wieder ein mal verblüffend gut. Die zahlreichen Neulinge haben das Konzept hervorragend mitgetragen. Finanziell sah es für das Söldnerhospital mäßiger aus, als vor zwei Jahren, was sicherlich daran liegt, daß damals durch die zentrale Lage wesentlich mehr Laufkundschaft unsere Tagesverträge erworben hat. Auch diesmal haben wir es wieder geschafft, unsere Neutralität dadurch zu unterstreichen, daß wir Personal auf beiden Fronten der Endschlacht hatten.

KRITIK: Da die Orga weder am Wetter noch an der Wespenplage viel ändern konnte, habe ich wenig auszusetzen. Mir kam die Endschlacht diesmal sehr viel enger und gedrängter vor, als beim letzten Mal. Wir hatten diesmal kaum Platz, hinter den Linien zu operieren und mußten die Verwundeten aus Sicherheitsgründen in die OutTime-Zone nehmen, wo durch Bäume, Morast und Zuschauer aber auch nicht allzuviel Platz war. Ob beim letzten mal der Verlauf der Schlachtlinie nur für uns günstiger war, oder ob die Kapazität des Kampfplatzes diesmal überstrapaziert wurde, vermag ich aber nicht genau zu sagen.

Ich finde nach wie vor die Idee eines Söldneravatars und eines auf eigene Faust agierenden Söldnerlagers ziemlich absurd. Wer sich einem größeren Ganzen unterwerfen will, wird wohl gleich in einem der Drachenlager spielen, und nicht erst ins Söldnerlager gehen.

Etwas bedauert habe ich die Tatsache, daß die Endzeremonie zu weiten Teilen eine wörtliche Wiederholung der Startzeremonie war, aber der mitreißende Siegestaumel der Orks hat das durchaus aufgewogen. Das nächste Drachenfest unter Vorherrschaft des Ork-Avatars dürfte interessant werden.

FAZIT: Für mich eine rundum gelungene Veranstaltung. Soweit es Nachteile gab, sind diese offenbar nur anderen Leuten passiert.

TUPFER - DRAUF!!!

CC-BY-NC-SA © 2004 RalfHüls, aka Gänsekiel,
Kompanieschreiber des mobilen armierten Söldner-Hospitals


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