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Selbermachen/Gürtel

Gürtel selbermachen

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Herstellung eines larptauglichen, an das Mittelalter angelehnten Gürtels. Die folgenden Fotos zeigen zwar hauptsächlich einen modernen Bekleidungsgürtel, die Herstellungsweise ist jedoch dieselbe.

Benötigte Materialien

  • einen Gürtelriemen: Hierzu eignet sich 3-4 mm dickes gefärbtes oder ungefärbtes Volleder. Spaltleder oder Pressleder sind hierfür ungeeignet, da diese Materialien den Anforderungen eines Gürtels nicht genügen. Auch muß die Länge beachtet werden; der Gürtel soll schließlich später einmal etwa bis zum Knie herunterhängen. Allerdings kann man das je nach Geschmack variieren.
  • eine Gürtelschnalle: Hier empfehlen sich Repliken von Schnallen aus Messing oder Bronze, man kann aber auch einfach beim nächsten Schuhmacher eine normale Schnalle kaufen. Man sollte nur darauf achten, daß diese nicht zu modern aussieht. Von der Breite der Schnalle ist natürlich auch die Riemenbreite abhängig.
  • ein Gürtelende: Auch hier empfehlen sich Repliken aus Messing oder Bronze. Sie sollten natürlich zur Schnalle passen.
  • eventuell Ziernieten, Beschläge, Riementeiler, ect.

Benötigte Werkzeuge

  • eine Ahle
  • Garn: Hier empfehle ich Sternchenzwirn. Der ist stabil und lässt sich gut verarbeiten. Bei Bedarf vorher wachsen.
  • eine Nadel: Hier bitte keine Ledernadel mit Dreikantspitze nehmen, diese schneidet eventuell den Faden in den Löchern durch. Geeignet ist eine normale, stabile Nähnadel oder eine stumpfe Sattlernadel.
  • ein scharfes Messer oder Skalpell
  • Lochzange, Locheisen: Für die Gürtellöcher.

Arbeitsschritte

I.

Nachdem man sich seine Arbeitsmaterialien zurechtgelegt hat, vergleicht man die Riemenbreite mit der Breite seiner Schnalle.

upload:G%C3%BCrtel_Riemen_Schnalle.JPG

Stimmen diese nicht überein, verringert man mit dem Skalpell die Riemenbreite. Hier schneidet man lieber zu wenig als zuviel ab, denn wenn es ab ist, kann man nichts mehr rückgängig machen; abschneiden hingegen kann man immer noch.

II.

Anschließend klappt man das Ende des Riemens, an dem die Schnalle befestigt werden soll, um. Der umgeklappte Teil, der später mit dem darüberliegenden Teil vernäht wird, sollte so bemessen werden, daß mit eingelegter Schnalle etwa ein 6 cm langes Stück doppelt liegt. Dann nimmt man die Mitte der Riemenbreite und macht an der Kante des umgeklappten Riemens (dort, wo später der Dorn der Gürtelschnalle hin soll) einen kleinen Schnitt als Markierung. Dann legt man den Riemen wieder flach hin und schneidet ein 2-3 cm langes Stück Leder um die Stelle, die man vorher markiert hat, heraus. Wie breit dieses Loch sein muß, richtet sich nach der Breite des Dornes der Gürtelschnalle.

upload:G%C3%BCrtel_Loch.JPG

Anschließend legt man die Schnalle ein und drückt den Dorn durch das zuvor gemachte Loch. Dann drückt man den Teil des Leders, der später vernäht wird, zusammen und bewegt den Dorn. Lässt er sich so weit bewegen, daß man den Gürtel später ohne Probleme öffnen könnte, ist das Loch lang genug. Wenn nicht, muß man es länger machen. Hier der unvernähte Gürtel mit eingelegter Schnalle:

upload:G%C3%BCrtel_halbgar.JPG

III.

Danach wird vernäht. Dieser Schritt ist an sich recht einfach, aber es gibt einige Dinge, die beachtet werden sollten. Vernäht werden sollte über die komplette umgeklappte Fläche, da sonst die Naht entweder nicht stark genug ist (bei einer einfachen Naht über die Breite der Fall) oder sich das umgeklappte Ende komisch aufrollt (wenn zuviel unvernähtes Leder übersteht). Es empfiehlt sich, einfach ein Rechteck oder ein Dreieck zu nähen; andere Formen tun's aber zur Not auch. Man kann natürlich auch Nieten nehmen, das sieht allerdings zuweilen sehr modern aus und empfiehlt sich nur, wenn man spezielle Beschläge am Gürtel hat. Auch dann sollte man sich die Nieten eher selbst schlagen.

Hier Beispiele für vernähte Gürtel:

upload:G%C3%BCrtel_fertig.JPG upload:G%C3%BCrtel_Schnalle_Bronze.JPG upload:G%C3%BCrtel_Schnalle_Messing.JPG

IV.

Wenn man eine hat, wird nun am Ende noch die Riemenzunge bzw. das Gürtelende angebracht. Auch dieses wird genäht, oder - wenn nur ein Loch vorhanden ist - genietet. Sollte die Zunge schmaler sein als der Riemen, kann man sich kunstvolle Wege ausdenken, den Riemen zu verschmälern:

upload:G%C3%BCrtel_Enden.JPG

V.

Der Gürtel ist nun fast fertig. Jetzt muß man ihn anprobieren und feststellen, wo das ideale Loch liegen soll. Danach macht man einige Löcher auch im Umkreis dieses Loches und der Gürtel ist fertig.

Beachtenswertes

Das Leder des Gürtels bedarf - wie jedes Leder - auch ab und an einiger Pflege. So sollte man ihn regelmäßig fetten, Kratzer herauspolieren und ihn anständig lagern. Auch die Nähte sollte man von Zeit zu Zeit kontrollieren und nachwachsen. Dann wird man einige Zeit Freude mit seinem Gürtel haben.

StefanBauer, 27.08.2006


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