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Selbermachen/50EuroGewandungen/Krämerin

Gemischtwarenkrämerin

Diese Anleitung wurde von Flyx Vergissmeinnicht im Rahmen des "50 Euro, 100 Tage Wettbewerbs" im LarpeR-Ning erstellt.

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Da ich bei genau solchen Blogs mir immer gern Inspiration suche ist es nur fair, dass ich nun auch mal einen Beitrag schreibe. Es passt ganz gut, denn ich möchte in nächster Zeit einen neuen Charakter, bzw. hier vor allem eine neue Gewandung erstellen. Es geht um Fantasy-Larp, auch wenn der Charakter an historische Vorbilder angelehnt wird!

Die Schwierigkeit der einzelnen Teile ist unterschiedlich, aber allesamt sind zu schaffen, auch wenn man keine Ausbildung zum Schneider hat. Das Überkleid ist an manchen Stellen ein wenig kniffelig, aber mit Geduld auch zu schaffen. Die Schwierigkeit des jeweiligen Kleidungsstückes steht immer im Titel des Abschnitts.

Das Ensemble ist durch die Wahl des Stoffes und der Extras (z.B. Borten) für diverse Charaktere zu gebrauchen! Werdet kreativ, tobt euch aus!

  • Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Nähen,
    • Leonie / Flyx


Inhalt

  • 1. Die Ideenfindung
    • 1.1 Wieso diese Rolle?
    • 1.2 Hintergrundwissen, Literatur?
      • 1.2.1 Warenliste eines Krämers
    • 1.3 Was ist geplant?
  • 2. Die Umsetzung
    • 2.1 Chemise
      • 2.1.1 Der Schnitt
      • 2.1.2 Der Stoff
      • 2.1.3 Die Umsetzung
    • 2.2 Überkleid
      • 2.2.1 Der Schnitt
      • 2.2.2 Der Stoff
      • 2.2.3 Die Umsetzung
    • 2.3 Umhang
      • 2.3.1 Der Schnitt
      • 2.3.2 Der Stoff
      • 2.3.3 Die Umsetzung
    • 2.4 Kopfbedeckung
      • 2.4.1 Der Schnitt
      • 2.4.2 Der Stoff
      • 2.4.3 Die Umsetzung
  • -BONUS-
  • 3. Die Kosten


Teil 1 : Die Ideenfindung

1.1 Wieso genau diese Rolle?

Ich bin nächstes Jahr auf eine Con eingeladen, die Stadtspiel zu Thema haben wird. Kein High-Fantasy und deswegen ist mein Standard-Charakter Flyx Vergissmeinnicht (Kenderin) draußen. Ich möchte allerdings unbedingt etwas spielen, bei dem ich trotzdem viel in Kontakt mit den anderen Spielern trete. Eine Händlerin ist da genau richtig, außerdem bringe ich eine gute Flohmarktmentalität mit. =)

Bei einem Streifzug durch das örtliche E-Center sah ich dann einen Besteckkasten aus Bambus (sieht allerdings sehr "holzig" aus), den man sogar auseinander ziehen kann. Geboren war die Idee eines Bauchladens.

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(http://www.ostermann.de/data/katalog/xxl/0140918.jpg)

Einfach ein wenig Bomullstoff von IKEA mehrmals umschlagen, sodass eine dicke lange Wurst entsteht. Zu nähen, Enden zu nähen und mit kleinen Nägeln an den Besteckkasten hammern. Fertig.

1.2 Hintergrundwissen, Literatur?

PARK, HEUNG-SIG (2005): Krämer- und Hökergenossenschaften im Mittelalter. Bielefeld --> Sehr interessant!!! Gerade für Hintergrundwissen zu den Krämern und ihren Waren.

Braun; Schneider (1975): Historic Costume in Pictures. Dover --> Originalabbildungen des Münchner Bilderbogens (Ende 19. Jhd.). Sehr detalliert und umfangreich.

Peacock (1996): Kostüm und Mode, das Bildhandbuch. Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Bern --> Zahlreiche colorierte Abbildungen. Gut in Kombi mit dem obigen Buch, um Farbvorstellungen zu bekommen.

1.2.1 Warenliste eines Krämers

"Unter Kram- bzw. Krämerwaren versteht man im Mittelalter alle Produkte, die durch den Import beschafft und en Detail verkauft wurden, besonders Kolonialwaren und fremde Tuche. Die Krämerwaren umfassten sowohl geringwertige als auch wertvolle Waren." (Park 2005: 150)

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  • (vgl. Park 2005: 156-166)

1.3 Was ist geplant?

Chemise, Überkleid, Umhang - vorne kurz hinten lang, Kopfbedeckung und ein Bonus. ;-)

Es sollte etwas schicker sein, da man als Krämerin ja nicht wie eine Bauerstochter rumrennen muss. Wanda soll eine angesehene Krämerin in dem Dorf sein. Deshalb wird das Überkleid durch einen edleren Mittelstoff und eine schicke Borte aufgewertet. Man kann das Kleid allerdings vielfältig einsetzen! Nicht nur für eine Händlerin. Mit noch mehr Borte und Kleinigkeiten (Schmuck, schicke Kopfbedeckung und Umhang) geht es auch als Kleid einer Adligen durch und wenn man grobe, einfache Stoffe nimmt und keine schicke Borte abringt, den unteren Saum auf gleicher Länge lässt geht es auch für schlichte Rollen. Ein Universalkleid, dass aber nun hier für eine Krämerin verwendet wird. =)

Bevor ihr nun gleich startet: Bitte einmal die Stoffe waschen! Viele gehen nämlich noch ein wenig ein...

Teil 2: Die Umsetzung

Oberste Regel: Schmeiße Stoffstücke, die über bleiben NICHT weg! Auch nicht ganz kleine!!! (s. Kopfbedeckung)

Bei diesen Kleidungsstücken wird man nicht um die Nähmaschine herum kommen, aber das ist auch gar nicht schlimm, denn mit ihr geht alles fix und hält bombig. Man braucht keine teure Maschine, ich selbst habe meine für 50€ bei einem Discounter gekauft und sie macht mich jetzt schon 4 Jahre lang glücklich (wenn auch eine Maschine mit mehr Funktionen der absolute Luxus wäre...). Als LARPer lohnt es sich wirklich eine Nähmaschine griffbereit zu haben! Vielleicht kennt ihr ja auch jemanden, bei dem ihr mal nähen könnt? Hier mal meine 08/15 Maschine:

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Alle die Angst vor Nähmaschinen haben: Ran an die Maschine!

Ich habe letztens meinen Mann dazu genötigt seine Hose größtenteils selbst zu nähen, auch an der Maschine. Und obwohl er absolut keine Erfahrung hatte, hat er es hinbekommen. Also traut euch!

Wenn ihr niemanden habt, der euch die Basics, wie das Einfädeln, erklärt: Bedienungsanleitung! Wer erst einmal fertig eingefädelt hat, kann schon loslegen...

Nehmt euch ein Stück Reststoff und probiert erst einmal herum. Ist alles richtig eingefädelt? Näht die Maschine? Dann probiert mal andere Stiche aus. Das Probenähen auf einem Extrastoff spart euch viele Nerven...

Ich setze in der Anleitung ein ganz grobes Wissen für den Umgang mit der Nähmaschine voraus, wiegesagt: Learning by doing. ;-)

2.1 Chemise (Schwierigkeit: leicht)

Maria hat mich auf eine gute Seite für die Umsetzung einer Chemise hingewiesen (Danke nochmals!):

http://www.festiveattyre.com/research/chemise.html (toter Link)

Da ich die Anleitung, bzw. den Schnitt so schön simpel finde, werde ich diese Anleitung als Basis nehmen und Einzelheiten verändern. Dieses Kleidungsstück bekommt WIRKLICH jeder hin, Indianerehrenwort von mir persönlich! =D

2.1.1 Der Schnitt

Die Größe ist bei einer Chemise nur grob relevant, da sie groß ausfällt und so viel Spielraum bietet.

Wichtig ist vorallem die Körpergröße und der Brustumfang. Zudem sollte man bei sehr kurzen oder langen Armen daran denken die Ärmel zu verändern.

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Wenn eure Maße den obigen grob entsprechen könnt ihr es so übernehmen, da ich um einiges größer bin, werde ich die zwei Teile für den Körper verlängern.

Die Ärmel werden nach diesem Schnitt sehr fluffig, da es 30 cm mehr Stoff als die Armlänge ist, wäre es z.B. möglich kleine Bänder um die Ärmel zu machen, um mehrere Stoffplusterchen (sry) zu erzeugen. So etwa:

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(http://medievalcostume.com/images/large/Surrey_Chemise_LRG.jpg)

Ich möchte den Stoff anders bändigen: durch einen Kordelzug am Unterarm. So fällt der Stoff schön und ich habe trotzdem die Hände frei, was bei einer Krämerin sehr wichtig ist. Ich hoffe man kann das Prinzip auf meiner Zeichnung erkennen.

Wenn man schlichtere Ärmel (oder Stoff sparen) möchte, nimmt man nur 10 cm zur Armlänge dazu.


Tipp 1: Schnittmuster immer ein Stück größer ausschneiden! Nicht nur die Nahtzugabe muss bedacht werden, sondern auch, dass man mit etwas mehr Stoff beim Stecken besser arbeiten kann, bzw. man kann den Schnitt perfekt dem eigenen Körper anpassen.

(Ist hier nicht so wichtig, aber später beim Überkleid umso mehr!)


2.1.2 Der Stoff

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Der gute, alte IKEA BOMULL wird hier mal wieder eingesetzt. Er ist nicht nur günstig, sondern auch schön naturfarben und nicht zu dick, was für eine Chemise wichtig ist.

2.1.3 Die Umsetzung

Diese Chemise ist wirklich für jeden machbar! Man kann nicht viel falsch machen, kleine Fehler verzeiht der großzügige Schnitt.

1.)

Der Stoff wird ausgeschnitten. Bei diesem Stoff kann man wunderbar nur einen kleinen Schnitt machen und den Rest auseinander reißen. Ist vielleicht nicht hochprofessionell, geht aber sehr schnell und man hat gerade Kanten. Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du vier gleichgroße Dreiecke und jeweils zwei gleichgroße Vierecke.

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2.)

Bändige die Stoffmassen! Dadurch, dass die Chemise später schön faltig und weit fallen soll ist nun auch sehr viel Stoff vorhanden, den man erst einmal bändigen muss. Für einen Überblick ist das Legen der einzelnen Teile sinnig. Hat leider nicht alles aufs Foto gepasst, sollte aber so aussehen:

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3.)

Ran an die Nähmaschine! Wähle ein naturfarbenes Garn, fix eingefädelt (ist meist auch direkt auf der Maschine aufgemalt) und dann können die Dreiecke an die Ärmel und an die Vorder- und Rückseite der Chemise genäht werden. Nun sieht das ganze so aus wie links. Die vier Teile sind durch die Dreiecke verbunden, aber die zukünftige Chemise ist an den Seiten und unten an den Armen noch offen. Ja, ich trage einen Kuschel-Zuhause-Pulli.

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Ja, mein Arbeitszimmer sieht... nach Arbeit aus. ;-)

4.)

Darf ich vorstellen: IKEA ZELTIG.

Man hat nun eine Art Kleid, auf jeden Fall ist es an den Seiten zu uns hat schon richtige Ärmel! Nur das RIESIGE Loch obenrum irritiert doch ein wenig. Aber keine Panik! Das soll so! Nur mit diesem großen Loch bekommt man gleich einen schön faltigen Ausschnitt hin.

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Nun denken die Ersten vielleicht: Jetzt wird es wieder so kompliziert, dass ich es nicht hinbekomme. Zig Falten hübsch drappieren ist echt nicht mein Ding...

Und damit sich wirklich niemand heraus reden kann habe ich die Lösung!

5.)

Das IKEA Kräuselband! Mein neues Lieblingsstück. Okay, vielleicht ist es selbstverständlich sowas zu benutzen, aber ich habe das erste Mal entdeckt und freue mich wie ein Schnitzel über diesen Fund... =D

Zuerst werden vier Stücke zurecht geschnitten, die so wie unten auf den Ausschnitt passen. Dann fackelt man die Enden mit einem Feuerzeug ab, einfach so, dass alles schön abgeschlossen ist und nichts aufribbeln kann.

Dann werden die Bänder einfach auf die vier Seiten des Ausschnitts genäht (jeweils zwei Mal, also am oberen Ende des Bandes und am unteren Ende des Bandes, auf dem Foto rechts und links). Nicht vergessen die Kante des Stoffes unter das Kräuselband zu legen!

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6.)

Dann einfach an den Fäden ziehen und schwupps hat man viele gleichmäßige Falten. Macht erstmal Schleifen rein und probiert die Chemise an, dann könnt ihr noch die Weite des Ausschnitts variieren. Wenn alles sitzt: Knoten rein und dann kann die Schnur abgeschnitten werden.

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Das macht man an allen vier Seiten und schon hat mein einen eckigen, faltigen Ausschnitt.

7.)

Dann näht an den Enden des Kräuselbandes mehrmals quer drüber (rote Naht). Das fixiert das Band, da es nicht sonderlich stabil ist und sonst durch den Zug zerfleddert.

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8.)

Nun seht ihr aus wie eine Gospelsängerin, oder das Christkind oder... was auch immer. Ich finds schon mal super. =D

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9.)

Wir sind fast fertig!

Jetzt werden die Enden der Ärmel und das untere Ende der Chemise gesäumt, also einfach den Stoff nach innen doppelt umschlagen, sodass das Ende des Stoffes verschwindet. So etwa:

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Es sieht immer ganz gut aus, wenn die Säume etwas breiter sind, gerade an weiten Ärmeln. Für den unteren Saum zieht ihr die Chemise an und etweder ihr krallt euch eine/n Freund/in oder den Ehemann, der darf keinen Widerspruch geben. In guten, wie in schlechten Zeiten... ;-)

Dann stellt ihr euch auf einen Hocker, oder einen Tisch und der andere steckt den Saum so ab, dass die Chemise überall gleich lang ist. Wichtig dabei: Gleich so stecken, wie später genäht werden soll, also doppelt umgeschlagen.

Die Länge sollte etwa knöchellang sein, auf keinen Fall länger, da man sonst drüber stolpert.

Wenn ihr niemanden finden könnt müsst ihr selbsr so lange hin und her abstecken, bis es passt. Also rantasten. Dauert lange, geht aber auch!

10.)

Nun ist eure Chemise fertig, wenn ihr die Ärmel so lang und "ungezähmt" haben wollt. Wie beim Schnitt schon beschrieben könnt ihr die Ärmel auch mit quer verlaufenden Bändern bändigen (s.o.). Da ich die Ärmel aber schön weit und trotzdem bei der Arbeit die Hände frei haben möchte kommt nun eine Horizontalschnürung hinzu, die schnell zu machen ist und das Kleid insofern aufwertet, als dass man die Ärmel bei kälteren Tagen und bei besonderen Anlässen unten haben kann, aber eben bei der Arbeit die Möglichkeit hat, den Stoff nach oben zu raffen.

Das schöne ist: Teile der Stoffreste der Chemise werden nun verwendet, also tolles Recycling.

Ihr schneidet euch zwei 1m lange Streifen, die 16 cm breit sind. Diese näht ihr jeweils zu einer Röhre zusammen.

Dann befestigt ihr an einem Ende eine Sicherheitsnadel und steckt sie in die Röhre. Dann fummelt ihr diese Nadel einmal durch den Schlauch und am Ende habt ihr den Schlauch so rum, dass die Naht innen ist.

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11.)

Nun zwei Sroffstücke zuschneiden, die quasi die Fassung für die Schnüre bilden. Sie werden von innen in die Ärmel genäht, damit ein Kordelzug entsteht. Die Stücke sollten ewa 50 cm lang und 12,5 cm breit sein. Zieht die Chemise an und macht euch mit Stecknadeln pro Arm je zwei Markierungen: einmal an der Stelle, wo eure Armbeuge ist und die Stelle an dem der Kordelzug am Ärmelände enden soll. Dann legt ihr die Stoffstücke von innen auf diese Markierungen und schlagt die langen Seiten einmal nach innen um. Die kurzen Enden werden dann doppelt eingeschlagen, so wie beim Saum der Chemise. Das steckt ihr dann in drei horizontalen Linien fest. Die beiden Enden müssen unbedingt frei bleiben, da später die Bänder noch durchgezogen werden müssen. Achtet darauf, dass das Stoffstück nicht genau mit dem Ärmelende abschließt, sondern schon etwa einen cm vorher endet. So können später die Bänder versteckt werden (s. Punkt 14).

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12.)

Nun dort wo die Nadel stecken entlang nähen. Wieder mit einer simplen, geraden Naht. Wenn dies geschehen ist können die beiden Bänder einmal in der Mitte durchgeschnitten werden. Die vier Bänder werden durch die Tunnel gesteckt und am oberen Ende (also in der Armbeuge) einmal umgeklappt und gerade so weit in den Tunnel gesteckt, dass das Ende bis zur Kante des gerade aufgenähten Sotffes reicht (s. das kleine Monster unten rechts).

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13.)

Nun werden die Bänder mit dem vorher festgenähten Stoff und dem Ärmel verbunden und sicher fixiert.

Ich habe dafür die Nähmaschine auf einen anderen Stich umgestellt. Auf dem Bild als drei Striche nebeneinander gekennzeichnet (ganz links unten auf dem Foto). Dieser ist sehr viel belastbarer und hält auch kräftigem ziehen und zerren aus. Zur Sicherheit nähe ich sogar zwei Quernähte, dicht beieinander. Als Abstandsmesser dient der Nähmaschinenfuß. Einfach die erste Naht ganz ans Ende der Stofftasche mit den Bändern, die zweite entsteht nun, indem der Fuß mit seiner Außenkante an der ersten Naht entlang fährt.

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14.)

Nun müssen nur noch die offenen Enden der Bänder einmal nach innen gestülpt und dann zugenäht werden. Für einen guten Griff habe ich auch hier zwei Nähte gesetzt. Achtet darauf, dass die Bänder genau so lang sind, dass sie aus den Tunneln heraus schauen, aber nicht länger sind, als der Ärmel, so sind sie gut versteckt, wenn man die Ärmel lang trägt.

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FERTIG!

Und so sieht die Chemise nun aus:

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2.2 Überkleid (Schwierigkeit leicht/mittel)

Ich habe mich ENDLICH entschieden.

Einerseits die hohe Taille, andererseits durch eine fixierte Kordel auch die Möglichkeit zur Befestigung von Geldbeutel und Krimskramstasche.

Die Kordel hängt hinten dann lang hinunter.

Zur Ungefährung Abschätzung der Farben das ganze coloriert (nicht hübsch, aber ich hoffe es wird deutlich):

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2.2.1 Der Schnitt

Erst einmal zur Übersicht:

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Die Pfeile links uns rechts heißen, dass der dunkle Stoff da zur anderen Seite hin weiter geht. Also sind die beiden großen Stoffteile auf der Zeichnung in real nur ein Teil. Wie lang dieses Teil sein soll, kann jeder selbst ermessen, je nachdem wieviele Falten das Kleid bekommen soll. Ich habe 2,50m Stoff gekauft, den Stoff für den oberen Teil abgezogen und den Rest dann für unten verwendet. Hier die Maße in Nahaufnahme:

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Das sind meine Maße und müssen an eure Figur abgeändert werden. Zum Vergleich meine Maße (nur die für dieses Kleid relevanten):

  • Größe: 175 cm
  • Brustumfang: 107 cm
  • Unterbrustumfang: 85 cm
  • Schulterbreite (siehe Bild): 30 cm

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Wenn ihr euch den Schnitt links aufmalt, könnt ihr ganz einfach mit einem Maßband die verschiedenen Maße an euch messen.

Ich habe mich nun dafür entschieden, links und rechts an den Seitennähten eine kleine Schnürung einzubauen, da ich irgendwie den Stoff obenrum zu knapp bemessen habe und so das Kleid durch eine Knopfleiste etwas zu eng werden würde.

2.2.2 Der Stoff

Für das Überkleid habe ich einen dunkelgrünen, grob gewebten Stoff genommen. Leider möchte meine Kamera einfach die Farbe dieses Stoffes nicht abbilden. Er ist nicht so grau, sondern hat einen tiefen dunkelgrünen Farbton.

Dazu möchte ich evtl. einen creme farbenen Gardinenstoff verwenden, den ich mal auf einem Flohmarkt für 1€ gekauft habe. Vielleicht am Ausschnitt und an den Seiten des Kleides.

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Für die Dekoration am Ausschnitt habe ich eine schlichte grüne Borte (hier enttäuscht meine Kamera mal wieder) und eine cremefarbene Schnörkelborte gekauft.

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Tipp 2: Schaue immer mal im örtlichen Stoffladen oder z.B. auf dem holländischen Stoffmarkt nach Stoffen, Borten, etc.. So kannst du nicht nur Schnäppchen ergattern, sondern hast Zuhause eine große Auswahl an Stoffen, die dich inspiriert.


2.2.3 Die Umsetzung

1.)

Zeichne die Teile des Oberteils auf den Stoff. Entweder mit Nähkreide (ist wirklich praktisch, da man sie gut sieht und sie später einfach wieder verschwindet) oder einen weißen Buntstift. Vergiss nicht die Nahtzugabe! Schneide die Teile aus.

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2.)

Stecke die Teile so aneinander, dass vorne alles zu ist und hinten auch. Auch oben die Träger werden zusammen geheftet. Die Seitennähte bleiben frei. Sitzt alles gut? Korrigiere die Nähte so, dass das Oberteil, wenn die Seiten zusammen gezogen werden, eng anliegt.

3.)

Nun nähe erst die Mittelnaht des Rückenteils zusammen, dann die beiden Nähte links und rechts des hellen Mittelstreifens. Anschließend schlage die Kanten nach innen um ( wie schon beim Unterkleid) und nähe drüber. Mit Kanten sind gemeint: Der Rand des Ausschnitts (vorne und hinten) und die offenen Seiten (da wo später die Arme sind). Unten (also wo später der Übergang vom Oberteil zum Rock ist) lässt du erst einmal unberührt.

Keine Angst, dass du nun mit dem dunkelgrünen Garn über das schöne helle Mittelteil nähst! Generell ist es beim Halsausschnitt gar nicht schlimm, wenn die Naht ein wenig schief, kurvig, etc. wird, da du später die Borte drüber nähst.

4.)

Nun stellst du deine Nähmaschine auf "Knopfloch" ein. Wie die Zeichen aussehen, siehst du unten auf dem Foto. Meist steht sogar dabei in welcher Reihenfolge man nähen muss (s.u.). Übe das erst einmal auf einem kleinen Stück Reststoff! Du hast dann ein genähtes Viereck, in dessen Mitte du einen Schlitz (am Besten mit einem Cutter, aber Nagelschere geht auch super) schneidest. Schon hast du ein Knopfloch. Allerdings werden die Löcher später für die Schnürung verwendet, nicht für Knöpfe. Deshalb müssen die Vierecke nicht sehr lang werden, kleine Löcher reichen aus. Gerade so groß, dass die Kordel durch geht. Da sich die Löcher später noch ein wenig dehnen musst du nicht großzügig arbeiten. Nähe also pro Seite zwei Knopflöcher dicht aneinander. Setze sie so, dass sie weit genug vom Armloch weg sind, dass sie dich nicht behindern, aber auch Abstand zum unteren Ende des Oberteils haben (s.Foto).

Du musst nun insgesamt 8 Löcher haben. =)

5.)

Nun stecke erst den langen, hellen Streifen an die Mitte des Oberteils, sodass der Übergang vom Ober- zum Unterteil passt. Danach nimmst du den gesamten dunkelgrünen Reststoff und fägst an einer Seite des hellen Mittelstreifens an, ihn in großen Falten an den unteren Rand des Oberteils zu heften. Ich habe wieder die Enden doppelt umgeschlagen, damit auf keinen Fall später etwas aufribbelt. Man kann es auch einfach normal (also nicht umgeschlagen) aneinander nähen und die Enden verketteln, wenn man eine passende Maschine hat (Overlock-Maschine). Oder man hat einen Stoff der nicht aufribbelt, das ist natürlich die einfachste Lösung. =)

Die Falten sollten immer gleich groß sein, dafür gibt es einen Trick! Man nehme zwei Nadeln, Zahnstocher, etc. und fixiere sie im gewünschten Abstand an ein langes Pappstück, dann wickelt man das Pappstück noch ein paar mal drum herum und hat: Einen Falten-Abstandsmesser ©.

Damit machst du rundherum schnieke Falten. Achte darauf, dass du vorher schon die Mitte des Stoffes an die Mitte des Rückenteils fixierst, so hast du einen besseren Überblick darüber, wieviel Stoff dir noch zur Verfügung steht.

Bei den Öffnungen unter deinen Armen gehst du wie folgt vor:

Lege die Falten bis zum Rand des Stoffes vom Oberteil, dann geht der Stoff des Unterteils etwa 5cm weiter, bis der Stoff vom Oberteil wieder anfängt. Dann fängst du auch wieder mit Falten an. Dann schneidest du einen etwa 10cm langen Schlitz genau in die Mitte und schlägst die Kanten nach innen um. Ganz unten kommt eine kleine Abdeckung aus einem Stoffrest. Zur Verdeutlichung ist unten eine Skizze.

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6.)

Wenn du einmal rund herum bist steckst du nun den dunkelgrünen Stoff an den langen hellen Stoffstreifen fest.

Nun hast du schon ein richtiges Kleid! =D

Ziehe die Kordel durch die Knopflöcher links und rechts und probiere das Kleid vorsichtig an. Wenn du die Seiten zugezogen hast überprüfe ein letztes Mal den Sitz, gleich wird nämlich alles zusammen genäht!

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7.)

Ran an die Maschine!

Nähe als Erstes die seiten des langen hellen Streifens mit dem dunkelgrünen Stoff zusammen. Dann kommt die Naht unter der Brust dran. Gehe hier mit dem Dreifach-Stich (s.Unterkleid) über die Stoffe und lasse die Schlitze an den Seiten erst einmal aus. Erst wenn du die Unterbrustnaht fertig hast nähst du mit einem einfachen Stich die Säume der seitlichen Schlitze und die Abdeckung des Endes fest.

8.)

Nun kommt der untere Saum dran.

Da mein Stoffstück des hellen Stoffes eine maximale Länge hatte (Flohmarkt-Reststück) war ich vorn auf diese Länge festgelegt. Der dunkelgrüne Stoff bietet natürlich durch die 1,5m Stoffbreite sehr viel mehr Länge. Ich habe ihn erst einmal nach innen hochgesteckt, um zu sehen, wie das Kleid aussehen würde, wenn ich den gesamten Stoff auf die Länge des hellen Stoffstreifens kürzen würde. Leider sah es leicht nach Hochwasser aus und deswegen habe ich mich dazu entschieden das Kleid unten so nähen, dass es von vorn nach hinten länger wird und hinten sogar Stoff auf dem Boden liegt. Das passte irgendwie besser zur Optik des Kleides.

Also kaufst du dir entweder gleich den Stoff so, dass er gut passt, oder du machst auch so ein asymetrisches Kleid.

Dafür schneidest du einfach vom Mittelstreifen aus quer nach unten, sodass du hinten trotzdem die volle Länge von 1,5m benutzt (s.Foto). Alles doppelt Umschlagen, einmal über den GRÜNEN Stoff drüber nähen, fertig.

Für das Mittelteil nimmst du helles Garn und da der Streifen ziemlich schlank ist, kannst du auch einfach schnell mit der Hand den Saum festnähen.

9.)

Endlich die Borte!

Nimm dir ein schlichtes Garn, entweder dunkel oder hell, vielleicht nicht gerade pink, aber wenn du alles richtig machst, sieht man am Ende sowieso kaum etwas vom Garn. Einmal Arme nach links und rechts ausstrecken, so viel Garn ist optimal. Darauf fädelst du die Nadel und verknotest die Enden gut, sodass du einen doppelten Faden hast.

Nun steckst du die schlichte Borte auf den oberen Rand des Ausschnitts, sodass die Naht verdeckt wird. Wenn alles sitzt: Einmal am unteren Ende und einmal am oberen Ende festnähen, mit großen Stichen.

Du fängst am Besten hinten an und wenn du dann wieder dort ankommst schlägst du die Borte einmal um und nähst drüber. So entsteht ein Hohlraum, den du gleich benötigst (und den du auf den Fotos vom nächsten Schritt auch sehen kannst).

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10.)

Die filigrane Borte legst du danach obendrauf und nähst sie mit der Hand fest. Die Enden leicht mit einem Feuerzeug versengen, damits nichts aufribbelt. Dann die kleine Borte in das Loch der großen Borte schieben (s.Foto) und mit ein paar Stichenschön fest nähen. Danach alle paar Schnörkel einmal eine Schlaufe um die unteren Streben (s.Foto!) und alles sitzt. Einmal rundherum festnähen und dann das Ende wieder in das Loch stecken und alles gut festnähen.

Das letzte Bild zeigt nochmal wie das ganze dann von Innen aussieht. Man sieht, der Abstand ist jetzt nicht total filigran, weil mir zu lange gedauert hätte, aber viel größer sollte man die Stiche auch nicht machen, weil die Borte sonst rumwackelt.

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11.)

Der Gürtel.

Dafür kann man einen schmalen Ledergürtel nehmen (hat man ja evtl. im Fundus), aus dem Reststoff einen Stoffgürtel nähen oder aber folgendes nehmen: Gardinenbommel. Gibts bei Tedi für einen Euro pro Schnur mit zwei Bommeln. Ich fand eine verschwand so, dass ich zwei farblich zueinander passende gewählt habe. Verdrehe einfach die beiden Schnüre und knote sie fest zusammen. Daran kannst du einen leichten Beutel befestigen. Sobald du mehr Gewicht an diesen Gürtel hängen möchtest mache etwa 4 Schlaufen an die Unterbrustnaht, damit die Kordel an Ort und Stelle bleibt.

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FERTIG!

Das Überkleid sieht nun (in Kombi mit dem Unterkleid) so aus:

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2.3 Umhang (Schwierigkeit: Bauerntölpel)

Es wird ein Umhang, der hinten länger ist als vorn, damit man vorne die Bewegungsfreiheit der Arme nicht einschränkt. Der Umhang wird eine große Kapuze (nicht spitz zulaufend) haben. Er ist innen mit Fleece gefüttert, so ist er sehr kuschelig. Die Kaputze ist ungefüttert, weil Fleece auf Haaren einen aussehen lässt, als ob man gerade mit einer Schere in eine Steckdose angeln wollte...

2.3.1 Der Schnitt

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2.3.2 Der Stoff

Mein Traum wäre für die eine Seite ein Lodenstoff oder ein sehr dicker Wollstoff gewesen, aber das wäre preislich zu teuer geworden. Deshalb hier die günstigere Variante: Eine Seite beiger Fleecestoff (bitte erst nach dem Abschlussfoto lynchen!) und eine Seite undefinierbarer brauner Stoff, der eine hübsche Optik hat und zudem ganz weich ist. Durch den Fleecestoff ist es richtig kuschelig warm drunter! =D

2.3.3 Die Umsetzung

1.)

Den ersten Schritt machst du genau gleich bei beiden Stoffstücken.

Du siehst in der Skizze oben schon den Beginn. Stoff doppelt legen, zuschneiden. Danach die 60cm lange Kante (ist nacher die Naht auf der Brust) jeweils einmal nähen.

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2.)

Danach lege die die zwei Umhänge auf links auf einander. Stecke die Ränder aneinander (der Halsauschnitt noch nicht!!!) und nähe drüber. Danach drehst du das ganze durch den Halsausschnitt um und dein Umhang ist untenrum fertig.

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3.)

Schneide die Kaputze aus, schlage den vorderen Rand und die hintere Kante doppelt um und stecke sie fest. Nähe mit einem engen Stich mittig über die hintere (gebogene) Kante. Für den vorderen Saum nimm einen großen Stich.

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Tipp 3: Nähe Nähte, die man später nicht sieht (und jene, die starke Belastungen aushalten müssen) mit engeren Stichen. Für Nähte, die außen auf der Kleidung sitzen, stelle die Maschine auf eine weitere Stichlänge ein, so sieht es weniger nach Maschine und mehr nach Handnaht aus.


4.)

Nun stecke die Kaputze zwischen die beiden Lagen des Umhangs. Setze dabei auf jede Seite etwa drei gleichgroße Falten in die Kaputze. Vergiss nicht die Kanten der beiden Umhangstoffe vor dem feststecken nach innen umzuschlagen (so wie es später aussehen soll).

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5.)

Nun fängst du ganz vorn in der Mitte an und nähst mit der Hand einmal ganz herum. Dabei nähst du so, dass man außen kein Garn sieht, d.h. du stichst mit Nadel immer von innen nach außen und gehst dabei nicht durch die hinterste Schicht durch. Schön in kleinen Stichen. Bei mir bewährt hat sich dabei der Rückstich:

50EuroKrämerin42.gif

(http://www.lehrerhubsi.at/bilder/rueckstich_klein.gif)

FERTIG!!!

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2.4 Kopfbedeckung (Schwierigkeit: Bauerntölpel)

Vorbild ist dieses Bild:

50EuroKrämerin44.jpg

Das Beste an der Kopfbedeckung ist: Sie besteht nur aus Reststücken vom Kleid!

Zudem ist sie schnell gemacht.

2.4.1 Der Schnitt

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2.4.2 Der Stoff

Der IKEA Bomull vom Unterkleid und der dunkelgrüne Stoff vom Überkleid.

2.4.3 Die Umsetzung

1.)

Nimm das übergebliebene Stoffdreieck vom Überkleid. Lege eine großen Teller drauf (cm Durchmesser) und schneide großzügig, aber gleichmäßig drum herum. Stecke dann einmal im Kreis Falten an den Rand, bis das Teil auf deinen Kopf passt (mit ein wenig Luft).

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2.)

Nun nähe mit einmal im Kreis herum mit einem dreifach Stich die Falten fest. Du kannst wieder den Fuß der Nähmaschine als Abstandsmesser benutzen und achte darauf in Faltenrichtung zu nähen, das machts einfacher. Die Nadeln kannst du stecken lassen und einfach drüber nähen. Danach nähst du mit einem Zickzackstich noch einmal herum, diesmal genau am Rand des Stoffes. Das soll vor dem ausfransen helfen.

Als nächstes legst du den hellen Stoffstreifen glatt hin und faltest ihn einmal in der Mitte (so dass er schmaler und nicht kürzer wird). Dann nähe einmal mit einem einfachen Stich entlang der offenen Seite, sodass du nun wieder eine Röhre bekommst. Danach nähst du noch ein Ende zu.

Dann sieht alles so aus:

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3.)

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder du lässt den Stoffschlauch leer, dann wird der untere Teil der Kopfbedeckung genauso gut, nur eben schmaler.

Oder du füllst ihn mit a) Füllwolle oder b) Stoffresten.

Ich hatte ersteres da, deswegen habe ich mir eine Hand voll davon genommen, aber wer es nicht rumliegen hat (gibts meist nur in Großpackungen) kann super b) benutzen! Es bedeutet null Mehrkosten und die Stoffrestedes beigen Fleecestoffes sind perfekt. Schön weich und die Farbe ist unauffällig. Schneide die Reste des Fleecestoffes und den IKEA Bomulls (aus dem auch der Schlauch ist) einfach in kleine Stücke und lege sie GLEICHMÄSSIG in den Schlauch. Er soll keinesfalls prall gefüllt sein (Foto unten: Schlauch zu prall gefüllt).

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4.)

Dann nähst du das offene Ende an den Faltenhut, so weit an den Rand wie möglich. Danach drehst du die Stoffwurst so, dass die Falten gleichmäßig liegen. Danach lege die gedrehte Wurst an das dunkelgrüne Oberteil, um genau zu sehen, wo der Punkt ist, an dem die Wurst wieder am angenähten Ende ankommt.

Dort klappst du den restlichen Stoff einmal um und legst das Ende, wie eine Hülle, um den Startteil herum (s. Foto mitte). Mit einer Nadel fixieren.

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5.)

Nun nähst du mit der Hand die Stoffwurst an die Kappe. Diese sollte so weit am unteren Rand wie möglich sein. Wenn du einmal herum bist nähst du noch den Schlauch zu und v.a. dabei auch an den Anfangsteil.

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6.)

Freue dich über deine fertige Kopfbedeckung! Nun kommt nur noch die Kinnbinde hinzu.

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7.)

Die Kinnbinde. Dazu nimmst du wieder ein Reststück vom Bomullstoff. Es sollte etwa 86cm lang (je nach Kopfgröße) und 21cm breit sein. Probiere einfach mal aus, ob es einmal um deinen Kopf passt und oben noch genug überlappt, dass du es locker schließen kannst. Bei mir lappt es ein ganzes Stück über, da ich dann einfach das Gefühl habe, das es sicherer sitzt.

Dann klappe den Stoff wie vorhin längs und nähe ihn zu einem Schlauch, ein Ende wird direkt zugenäht. Wende den Schlauch, sodass die Nähte innen sind. Nun lege den Schlauch auf den Boden und drehe den Stoff leicht, sodass die Naht nicht gerade an einer Kante liegt sondern ein wenig zur Mitte driftet (s. Foto unten), so kannst du sie später auf der Innenseite tragen und man sieht sie gar nicht.

Stülpe das offene Ende nach Innen und nähe einmal direkt an der Kante längs.

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FERTIG!

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GLÜCKWUNSCH! Du hast es geschafft! Zur Belohnung hast du dir nun den BONUS freigenäht!

Eine kleine Inspiration, was du noch mit dem Reststoff machen kannst:

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Dazu nimmst du einfach zwei Reststoffstücke. Größe so, dass wenn du sich einmal halbierst eine nette Größe für einen Beutel heraus kommt. Dazu noch etwa 95 cm (je nach Laune) Kordel. Die gibts leider nicht als Rest (bei mir schon, weil sie rumlag, ABER sie ist wirklich nicht teuer (s. Kosten). Einfach die beiden Teile jeweils zusammennähen, eine Seite offen lassen. Dann umstülpen (ähm ja, natürlich auf links zusammennähen! *g*) und den einen Beutel in den anderen stecken. Danach die Kanten nach innen umschlagen und einfach mit der Nadel vorsichtig einmal rundherum nähen, immer so, dass die Naht NUR innen sichtbar ist. Nicht wie auf dem Foto mit dem roten Kreuz!!! Sondern gaaaanz nah am Rand. Die Kordel an den beiden Seiten einfach mit reinnähen. Super einfach. Super Resteverwertung. BONUS! =D

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Und so sieht alles zusammen aus:

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Und wenn es richtig kalt wird, ist dieser Schal von H&M (3€!!!) super, damit der Halsbereich schön warm bleibt. Unter dem Umhang ist es durch das Fleece sowieso schön kuschelig. =)

Und daneben nochmal die Kleider in Kombi mit der Kopfbedeckung und einem rausgerutschten Zopf.

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Teil 3: Die Kosten

Überkleid:

Dunkelgrüner Stoff (5€/m)

2,5m

12,50 €

Cremefarbener Gardinenstoff vom Flohmarkt: 2€

2€

Dunkelgrüne Borte (1,25€/m)

2m

2,50€

Cremefarbene Schnörkelborte (1,75€/m)

2m

3,50€

Kordel (0,45€/m)

2m

0,90 €

Gardinenraffer (1€/Stück)

2€

Unterkleid:

Bomull Naturstoff (2€/m)

4m

8€

Kräuselband (0,50€/m)

4m

2€

Umhang:

Beiger Fleecestoff (6€/m)

1,4m

8,40€

Brauner Synthetikstoff (2€/m)

2m

4€

Bonus:

Kordel (0,45€/m)

1m

0,45€

Fellschal

3€

Gesamt

49,25€

Zeitkosten:

Sind immer sehr sehr subjektiv, da jeder unterschiedlich lang braucht. Deswegen nicht sehr aussagekräftig. Da ich aber gerade gelesen habe, dass die verwendete Zeit aufgeführt werden soll, hier meine ungefähren Angaben (die Zeit für Fotos und Notizen für den Blog machen natürlich abgerechnet), wenn man konzentriert durcharbeitet:

Unterkleid:

ca. 3 Stunden

Überkleid:

ca. 5 Stunden

Kopfbedeckung:

ca. 0,5 Stunden

Umhang:

ca. 1 Stunde

Bonus:

ca. 0,5 Stunden

Gesamt:

ca. 10 Stunden


Autoren: -- BastianP 2012-02-10 12:21:40
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