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Meinung/Sozialverhalten/KeineDogmen

Keine Dogmen

Es ist von großem Übel, wenn sich tendenziell kluge Wahrheiten zu einzeiligen Dogmen verdichten. "Keine Realreligionen", "Kein Schwarz", "Jedes gute Charakterkonzept beginnt mit einem doofen Hut", "Krieger*innen tragen Helm", "Rollenspiel ist wichtiger als Gewandung" wir alle kennen die Sprüche.

Das alles sind Leitsätze, die irgendjemand mal aufgestellt hat, weil sie in der Regel bedenkenswert sind, die aber mittlerweile von übereifrigen Missionar*innen in die LarpForen geplärrt werden, als gäbe es keine Ausnahmen.

Mag sein, daß das unbeabsichtigt geschieht, mag sein, daß den Schreiber*innen nicht klar ist, daß sie mit ihren Pauschalisierungen auch Leute treffen, die nicht gemeint sind. Aber nichtdestotrotz polarisieren diese Dogmen und sind damit eher Teil des Problems, als Teil der Lösung.

Letztlich führen alle diese Kampagnen dazu, daß Leute, die nicht zu differenzierter Betrachtung fähig sind, Porzellan zerschlagen.

Es ist wichtig seine Maßstäbe nur an sich selbst und nicht an andere anzulegen. Wenn man dann auch noch differenzieren kann, ja dann ist man fast erleuchtet. Ansprüche nur an sich zu stellen, gelingt nicht immer, weil teilweise ein auch an sich selbst gestellter Anspruch als Anspruch an Andere wahrgenommen wird. Um so mehr sollte man allerdings darauf achten, ob man seinen Anspruch nicht unversehens als Dogma formuliert.

Es gibt keine Patentrezepte, keine einfachen Lösungen und keine einzige allgemein richtige Vorgehensweise. Soziale Kompetenz läßt sich nicht durch das Befolgen einzeiliger Dogmen erlangen. Und durch das inquisitorische Verbreiten derselben erst recht nicht. Kehr vor Deiner eigenen Tür und Hakuna Matata

-- RalfHüls 2011-03-07 22:52:50