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Meinung/Kontroversen/Unsichtbarkeit/Pro

Meinung: Für Unsichtbarkeit

Unsichtbarkeit kommt in sehr vielen Fantasy-Hintergründen und Legenden vor. Das Vorkommen ist auch nicht auf ausgesprochene HighPower-Settings beschränkt. Gerade auf LARPs, die vor einem solchen Hintergrund (z.B. Aventurien) spielen, ist Unsichtbarkeit passend. Natürlich passt Unsichtbarkeit nicht in jedes Setting. Aber Settings zu denen Unsichtbarkeit passt existieren. Alle Argumente für die Unsichtbarkeit beziehen sich natürlich nur auf Unsichtbarkeit in sochen Settings.

Probleme mit der Unsichtbarkeit können dort eigentlich nur durch die mangelnde Darstellbarkeit entstehen. Sobald echte Tarnkappen verfügbar werden (http://www.netzeitung.de/wissenschaft/401145.html) sollte sich die Diskussion erledigt haben. Bis dahin muss sie aber geführt werden. Meist wird Unsichtbarkeit mit besonderen Hüten (Wegen des BlöderHutCredos müssen das besonders Blöde Hüte, z.B. Zeitungspapierhüte sein) oder mit den berüchtigten gekreuzten Armen angezeigt.

Besonders die gekreuzten Arme haben das Problem, dass man von hinten nicht erkennt, dass die Person unsichtbar ist. Der Papierhut hat dieses Problem nicht. Offensichtlich ist jemand mit Papierhut weiterhin sichtbar. Durch den auffälligen Hut vermutlich sogar noch sichtbarer als zuvor. Unsichtbarkeit verlangt also, dass die Mitspieler eben das tun: mitspielen.

Oft wird behauptet, dass ein Papierhut das IT zerstören würde, weil man sofort an Regelmechanismen denken müsste. Das ist so. Das ist aber bei fast allen Zaubern so. Ob ich von einem Softball getroffen werde und so tun muss, als ob ich schwere Verbrennungen davon trüge oder ich geheilt werde und mit vorstellen muss, dass die Wunden, die ich mir vorstellen musste sich schliessen ist genauso ein OT-Regelmechanismus.

Ein weiteres beliebtes Argument gegen die Unsichtbarkeit ist, dass es sehr schwierig sei einen Unsichtbaren korrekt zu ignorieren. Das ist unbestritten so. Abgesehen von Pappnasen, die, sobald sie einen Unsichtbaren sehen ohne erkennbaren Grund genau dorthin laufen um ihn anzurempeln, ist fast jede gutwillige Reaktion in Ordnung.

Es kann sein, dass man zu sehr auf den Unsichtbaren achtet und deshalb den zerbrochenen Ast bemerkt, den man ansonsten womöglich nicht gehört hätte. Was solls - dann hat man eben Glück gehabt. Der Unsichtbare hat trotzdem unsichtbar spielen können (und kann es noch) auch wenn ein Verdacht im Raum steht. Unsichtbarkeit funktioniert, wenn sich die Mitspieler darauf einlassen. Das ist aber kein Nachteil sondern bei fast allen Aktionen im LARP so. Wer nicht mitspielen will kann das Spiel immer sabotieren.

Ist Unsichtbarkeit zu mächtig? Natürlich ist Unsichtbarkeit sehr nützlich. Aber in einer Welt, in der Unsichtbarkeit existiert und das nicht das einmalige Artefakt ist, sondern in der Unsichtbarkeit auch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat werden sich Gegenmassnahmen entwickeln. Artefakte oder Zauber, die unsichtbares sichtbar machen zum Beispiel. Oder Stolperdrähte mit Glöckchen. Wenn der Verdacht aufkommt, dass ein Unsichtbarer sein Unwesen treibt dürften sich nicht nur Magier zu helfen wissen. Mehl, Sand, oder Wasser machen Unsichtbare schnell wieder sichtbar. Und wer in Schlafzimmern spioniert, in die er nicht gehört, kann schnell Ärger bekommen. Deshalb sind Unsichtbare nicht unbesiegbar. Sie müssen trotzdem sehr vorsichtig sein. Türen, die sich von alleine öffnen sind sehr ungewöhnlich. Schwebende Gegenstände auch.

Im AD&D gab es die Regel, dass Unsichtbare, die jemanden angreifen, sofort sichtbar werden. Gleiches gilt für das Regelsystem 'Midgard'. Hinter einer solchen Regel steckt die IT-Logik, dass der Zaubernde sich fortlaufend auf die Unsichtbarkeit konzentieren muss, um sie aufrecht zu erhalten. Vor- und Nachteile dieses Zaubers werden dadurch in ein gewisses Gleichgewicht gebracht. Auch im Live-Rollenspiel ist dies ein Weg, um Unsichtbarkeit z.B. nicht für Kämpfe und actionreiche Aktionen einsetzbar zu machen und das Spielgleichweicht zu erhalten. Interessant ist auch der Ansatz beim DSA, dass nur die Person unsichtbar wird; Kleidung, Waffen etc. aber nicht. Unsichtbare müssen also nackt sein. Das verhindert auch, dass man sehr schnell unsichtbar wird, weil man sich erst ausziehen muss. Ausserdem braucht man ein Versteck für die Ausrüstung. Das ist vermutlich der bessere Ansatz.

Ich denke, dass in der Summe Unsichtbarkeit zwar hohe Herausforderungen an die Mitspieler stellt, aber spielbar ist und auch nicht zu mächtig.

--Dolgan, 2006-06-09

  • Kleine Ergänzung
    • Unsichtbarkeit ist eine eher "normale" Fähigkeit im Vampire Larp (Verdunklung 4). Dort wird es nicht als optischer Trick erklärt, sondern als mentale Beeinflussung der anderen Personen, die den Unsichtbaren unwissentlich ignorieren und deswegen auch um ihn herumgehen und ihn nicht anrempeln. Aus der jahrelangen Erfahrung dort ist meine Meinung, dass die Fähigkeit sogar sehr gut ausspielbar ist und so gut wie nie zu "schlechtem Spiel" (TM) geführt hat. Das ganze ist nicht mehr oder weniger vorstellbar, als dass der Schaumgummiball ein Feuerball ist. AlexJahnke 09-06-2006


Siehe auch: Gegen Unsichtbarkeit
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