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Färbeblog

Dieser Blog enthält einige Anleitungen mit vielen Fotos der Färbeergebnisse. Ich halte ihn für eine sinnvolle Hinzufügung zum Wiki. Dieser Blog darf gern unkommerziell verbreitet, gespeichert und kopiert werden, inkl. der Fotos. CC-BY-NC-SA


Hier werde ich über einen längeren Zeitraum von den Experimenten berichten, die ich aktuell mit Naturfärbemitteln so anstelle. Im Rahmen der Erstellung von Wikinger-Klamotten habe ich mich nach und nach mehr mit dem Thema natürliches Färben beschäftigt und bin begeistert von den Ergebnissen, die dabei so zustande kommen können.

Nach und nach werde ich mehr und verschiedene Färbemittel ausprobieren, größere Töpfe anschaffen und die Ergebnisse hier zur Schau stellen, mit Anleitungen für Interessierte.

Was sind Naturfärbemittel? Eigentlich alles, was in der Natur vorkam oder kultiviert wurde, mit dem man färben konnte, bevor Farbstoffe künstlich hergestellt werden konnten. In meinem Fall interessiere ich mich besonders für Techniken des Frühmittelalters (konkreter: Skandinavien) oder kurz davor/kurz danach.

Dieser Blog ist nicht nur für A-Fritzen und Histospacken gedacht, sondern auch für alle, die sich aus ökologischen Gründen oder einfach aus purer Lust am Färben für natürliche Farben interessieren. Ich werde vor allem Wollgarn und Wollstoffe färben, da pflanzliche Fasern wie Leinen die Farben nur sehr schlecht annehmen, einige Experimente in die Richtung können allerdings dabei sein. Ansonsten wünsche ich natürlich viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer über Feedback. ;)

(Neues immer unten und in blau.)

Kleine Erklärung der Begriffe:

Färbegut: das, was gefärbt wird, z.B. Wollstoff.

Flotte: angerührter Färbesud

Küpe: spezielle, sauerstoffreduzierte Variante des angerührten Färbesuds. Wurde früher mit Urin gemacht, heute mit diversen Chemikalien oder Kochsalz + Power-Entfärber. Nötig für Färbungen mit z.B. Waid und Indigo, da sie nicht wasserlöslich sind. Die Farbe setzt sich in der Küpe im Stoff ab und oxidiert bei Luftkontakt.

Zug: Die Zahl der Benutzung des Färbebads. Der 1. Zug wird meist am kräftigsten und bezeichnet natürlich die Stücke, die als erstes im Bad gefärbt werden. Danach kommt der 2. Zug, der meist nicht mehr so kräftig ist.

Beizen: die chemische Vorbereitung des Färbeguts, damit es die Farbe besser annimmt, meist mit Alaun (Kaliumaluminiumsulfat - gibt's im Versandhandel oder in der Apotheke)

Entwickler: eine chemische Substanz, welche die Farbe des Färbemittels verändern kann, z.B. wird aus Birke normalerweise ein leuchtendes Gelb, wenn man der Flotte aber Eisenvitriol (Eisen-II-Sulfat) hinzugibt, wird daraus ein Maigrün bis Olivgrün

Sinnvolles Equipment:

  • 1 oder mehr große Töpfe (4-5 l oder mehr, mindestens!) - für Stoffe mindestens 30 l
  • Gummihandschuhe bei abfärbenden Mitteln (z.B. Walnussschalen)
  • Färbebeutel für die Färbemittel, z.B. aus Leinen oder Baumwolle,nicht zu eng gewoben
  • Einkochthermometer o.ä., denn Temperaturkontrolle ist wichtig!

Shoppingtipps für Färbefreudige:

Faserhaus (Stoffe, Garne, Färbemittel, Beizen)

Naturtuche (Stoffe, Garne)

Pflanzenfärber-Shop (Garne, Färbemittel, Farbextrakte, Beizen, Entwickler)

Mellon Handarbeit (Garne, Färbemittel, Beizen, Entwickler)

Anleitungen, Informationen und Listen für Farbstoffe:

http://krappgeschichten.blogspot.de| Krappgeschichten]]

Das Flachsschaf

Zeitensprung

Archäotechnik

Pflanzenfarben 2013

Weltenwanderer

Viking Handcraft

Meine To-do-Liste bzw. Planung der Experimente

Walnussschalen (beige bis braun) - herrlich und sehr einfach, da keine Beize notwendig (viele Gerbstoffe). Gern wieder!

Birkenblätter (gelb bis grün) - tolle Farben, recht einfach, wird auf jeden Fall wieder gemacht.

Zwiebelschalen (gelb bis orange) - wundervolles Braunorange, obwohl nicht wirklich a. Trotzdem: mach ich wieder!

Faulbaumrinde (beige bis goldbraun) - einfach, tolle Farbe, nichts zu meckern.

Krapp (ziegelrot bis rotbraun) - tolles Ziegelrot geworden, 1. Zug war blutrot! Aber man sollte auf die Qualität des Pulvers achten

Waid (blau) Kamille (gelb) Indigo (blau) Färbewau/Reseda (gelb bis grün) Brennessel (grau bis beige-gelb) Galläpfel (grau) Heidelbeeren (altrosa bis lila) Heidekraut (gelb)

ERSTER VERSUCH: BIRKE AUF DOCHTWOLLE UNGEBEIZT

Neulich bekam ich auf dem Wochenmarkt bei einem Kräuterhändler getrocknete Birkenblätter, die ich natürlich gleich zum Färben mitnehmen musste. Da keine Apotheke Alaun hatte, beschloss ich, zunächst einmal die ungebeizte Variante zu probieren. Zum Test also ca. 40 g Birkenblätter in 1,5 l Wasser einen Abend köcheln lassen, dann 1/3 Knäuel rohweiße Dochtwolle darin ziehen lassen... nun ja. Sagen wir, das Ergebnis war befriedigend. Ein Erlebnis von Aha, mit Pflanzen kann man tatsächlich färben! stellte sich zwar ein, aber es kam nur ein leicht gelbliches Beige dabei raus. In Zukunft werde ich IMMER, wenn es das Färbemittel erfordert, vorbeizen, dazu brauch ich aber erstmal Alaun. Falls ihr euch fragt: Dochtwolle benutzt man z.B. zum Nadelbinden. Da ich in letzter Zeit davon extrem Fan geworden bin, muss natürlich mehr Wolle her, für mehr warme Socken, Mützen und Handschuhe!

Hier das kleine Knäul birkengefärbter Wolle:

http://imagizer.imageshack.us/scaled/large/12/2ubx.jpg

NÄCHSTER VERSUCH: WALNUSS AUF DOCHTWOLLE UNGEBEIZT

Am Wochenende bekam ich aus Omas Garten frische Walnussschalen geliefert, die ich natürlich gleich ausprobieren musste. Gefärbt habe ich damit ungefähr 6 Knäuel einsträngiger Dochtwolle aus 100% Schurwolle. Originalfarbe: rohweiß. Vier davon habe ich im 1. Zug gefärbt, zwei weitere im 2. Den Färbesud stellte ich her, indem ich die frischen, grünen Walnuss-Außenschalen (nicht die knackigen, braunen Nussschalen) für ca. 24 h in Wasser einweichte und sie dann eine Stunde auskochte. Die Wolle durchnässte ich vorher mit warmem Wasser, da sie keine Temperaturschocks verträgt. Dann wurde sie für jeweils 1 h bei 80° im Färbebad gelassen, gelegentlich vorsichtig gewendet, damit auch alles genug Farbe abbekommt. Heraus kam das:

1. Zug vorn und Mitte links, 2. Zug Mitte rechts und hinten, ich bin mit den Farben sehr zufrieden, da sie schön warm und herbstlich sind. Genau, wie ich es wollte.

http://imagizer.imageshack.us/a/img853/326/yt0z.jpg

Und ich sammle Zwiebelschalen... bald gibt es orange!

5.11.2013 - BIRKENBLÄTTER

Heute gibt's ein gar leckeres Süppchen: einmal in Gelb und einmal in Grün. Mein Wochenend-Beutezug auf dem Herbstmarkt im Wikingermuseum Haithabu war sehr erfolgreich, denn vor allem war Polle (vom FASERHAUS) vor Ort. Schicke Wadenwickel aus Schurwolle in Fischgratbindung, naturfarben, gab es also, dazu noch 200 g Dochtwolle und 100 g Wollgarn, sowie einen Fischgrat-Riemen für eine neue Tasche. Das will natürlich alles gefärbt werden!

Zum Glück entdeckte ich gestern einen Farbfachhandel in meiner Stadt, der sich auf natürliche Farben spezialisiert (BAU+FARBEN KONTOR), und den ich natürlich auch gleich ausräuberte. Kalialaun, Eisenvitriol, sowie ominöses und namenloses Gehäcksel, die ich mal grob als geschnittenen Krapp identifizierte und einfach testweise mitnahm. Töpfe ausgepackt, Anleitungen gecheckt, los geht's!

1. Wolle waschen, damit Rückstände aus der Produktion oder Lagerung entfernt werden

2. Wolle in Alaun beizen: pro 100 g Wolle ca. 15 g Alaun in Wasser (warm) auflösen, gewaschene Wolle reingeben und zum Köcheln bringen. 1 Stunde ziehen lassen, oft wenden, danach ausspülen und Wolle feucht zwischenlagern.

3. Birkenblätter:

Birkenblätter (200 g pro 100 g Wolle) in viel Wasser zum Kochen bringen, 1 Stunde köcheln.

Leicht abkühlen lassen, die gebeizte Wolle hinzugeben und eine weitere Stunde ziehen lassen (köchelnd).

Herausnehmen, abtropfen lassen, zum Trocknen aufhängen, erst später auswaschen, bis das Wasser klar ist, eventuell ein pflegendes Bad mit Wollwaschmittel.

4. Special! Birkenfärbung mit Eisenvitriol (Eisen-II-Sulfat) weiterentwickeln.

Dazu die bereits gefärbte Wolle herausnehmen, Eisenvitriol in die Flotte einrühren und dann nochmal ein Stündchen köcheln. Wird maigrün bis oliv, je nach Menge der Chemikalie. Ich hab viel genommen und es wurde oliv, sehr hübsch.

Tja, das ominöse Gehäcksel... könnte Krapp gewesen sein. Oder auch nicht. Das Farbwasser war jedenfalls sehr rot, die Wolle hat aber kaum etwas davon angenommen, trotz Beize und Wasserenthärtung.

Jedenfalls ergab die Birke folgendes:

- massiv leuchtende Beinwickel in Birkengelb. Dafuq! Fast neonartig, noch greller als auf dem Bild. - zwei Knäuel Wolle in schönem Oliv. Ich mag ja wirklich gern erdige, naturige Farben und oliv gehört definitiv dazu. - einen Taschenriemen in Oliv

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http://th09.deviantart.net/fs70/PRE/i/2013/311/a/c/woollen_yarn___dyed_with_birch_and_green_vitriol_by_tanjaesk-d6tcf1a.jpg

http://th09.deviantart.net/fs70/PRE/i/2013/311/4/e/herringbone___dyed_with_birch_and_green_vitriol_by_tanjaesk-d6tcegu.jpg

6.11. ZWIEBELTEST

Und weil's so schön war, hab ich gleich am nächsten Tag noch weitergefärbt. Ich dachte mir: Hey, du hast nen dicken Beutel Zwiebelschalen und die Krapp-Wolle ist scheiße geworden... haust du halt nochmal Zwiebel drüber.

Jaja, ich weiß, voll nich a, da keine Zwiebeln gefunden wurden, nicht mal bis zum Spätmittelalter (außer einer Schalotte), aber die Farbe ist einfach so schön... In der LH/Reenactment-Szene ist die Färbung auch relativ weit verbreitet, aber ich denke, ich nutze die Wolle eher nur für's LARP oder den Alltag.

Vorgehensweise: siehe Birke. Stunde aufkochen, Stunde ziehen lassen, auswaschen. Exakt gleich, nur, dass ich mir über die Dosierung der federleichten Schalen nicht ganz sicher war. Ich habe einfach 7 Handvoll in 4 l Wasser aufgekocht für 100 g Wolle. Ich hätte noch 3 weitere Züge machen können, wette ich, denn auch der Unterschied zwischen 1. und 2. Zug war marginal. Ich hab das Restwasser (3 l) in Ermangelung weiterer Wolle jetzt erstmal eingefroren, damit es nicht schimmelt. Soll funktionieren, las ich. Ich mache mit dem Zeug weiter, wenn ich wieder frische Wolle zur Verfügung hab. Jedenfalls ergab sich ein wunderschönes, rustikales, leuchtendes Braunorange, das toll zum Oliv oder dem Walnussbraun von neulich passen könnte. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und werde definitiv wieder mit Zwiebelschalen färben, ob nun a oder nicht.

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Habe mir für den großen Woll-Influx auch gleich noch ein paar Nadelbinde-Nadeln gemacht. Brauch dringend ne Kappe aus A-Wolle und noch neue Socken (denn meine wurden bei der Feuertrocknung auf der letzten Con ein wenig... zu knusprig *hust*).

Von links nach rechts, alle geschnitzt, geschliffen und geölt: - erste Nadel aus random Nadelholz, vielleicht Fichte. - Eichenholz, hat mir mein Freund aus Resten geschnitzt. - Birnbaum. Bisher meine Lieblingsnadel, da unglaublich glatt und fest. - Mooreiche. Wer es nicht kennt: das sind Eichenstämme, die über Jahrhunderte, teilweise Jahrtausende, in Mooren liegen und eine dunkle Farbe annehmen. Schicke Farbgebung, nur leider etwas porös.

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16.12.2013 - KRAMS

So, endlich ist der Kram fertig und kann man vorgezeigt werden!

Ich hab nur Birke gefärbt (weil ich so verpeilt war, die für die Faulbaumrinde gedachte Wolle mit in den Birkensud zu schmeißen... -.-), aber diesmal auch im 1. Zug weiterentwickelt. Für die komplette Flotte hab ich 500 g Birkenblätter verbraten, was eigentlich viel zu wenig war, da es normalerweise eine Rate von 200 g Blätter auf 100 g Wolle gibt.

Konkret hab ich 250 g in hellgelb gefärbt, die war eigentlich nur für 5 min im Sud, versehentlich... *hust* Aber das Pastellgelb ist eigentlich sehr hübsch, finde ich. Ich denk, da mach ich Socken draus, u.a. für den Jarizleif, der welche bei mir bestellt hat.

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Das Grün hingegen hab ich 1,5 Stunden in der köchelnden Flotte gelassen und dann nochmal 1 Stunde in den mit Eisenvitriol entwickelten Sud getan. Heraus kam ein leuchtendes Maigrün, das ich für Socken nutzen werde, die Berengar vom GH bei mir bestellt hat.

http://fc07.deviantart.net/fs71/i/2013/350/c/1/woollen_yarn___dyed_with_birch_and_green_vitriol_by_tanjaesk-d6y5wsr.jpg

Jedes der Knäuel wiegt 250 g und ist ziemlich groß, zum Vergleich neben einer 250-ml-Dose:

http://img440.imageshack.us/img440/7992/khxo.jpg

Berengar wollte außerdem gefärbte Wickel haben, auch diese haben ein schönes Maigrün. Sind die gleichen Wickel, die ich auch habe, 100% Wolle, Fischgratbindung, jeweils 4 m lang.

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Simon hat auch noch was bei mir bestellt, und zwar Stoff, 2 m Birkengrün und 3 m Zwiebelorange für seine Sommertunika. Der wunderschöne, leichte Kammgarn-Köper dafür liegt bereits hier und wartet nur noch auf seine Zwiebelschalen und meine neue Lieferung Birkenblätter. Der Verbrauch ist bei denen an sich ohnehin echt hoch, denn auf 100g Wolle braucht man eigentlich wirklich 200 g Blätter. Aber auch so sind die Farben schön geworden.

Als nächstes (nach der Faulbaumrinde) stehen für mich danach wohl ein paar Experimente mit Indigo/Waid und Krapp an, wollte ich schon immer mal machen.

14.1.2014 - ZWIEBELSTOFF FÜR SIMON UND EIN BISSCHEN WOLLE

Endlich wieder am Färbetopf gewesen!

Diesmal Simons Zwiebelstoff, der wunderschön sonnig und froh ausschaut. Es ist ein sehr edler, feiner Kammgarn-Köper von Naturtuche.de, 180 g/lfm bei 150 cm Breite, also sehr, sehr dünn, fast durchsichtig. Tolles Zeug, so unglaublich leicht, weich und edel! Ich befürchte nur, dass dann jeder Simons Nippel durch seine neue Tunika sehen kann, so dünn ist das Zeug.

Gebeizt wie immer mit 15% Alaun, verfahren wie bei der vorherigen Zwiebelfärbung, nur mit etwas weniger Zwiebelschalen (immerhin noch ein ganzer 8-l-Topf voll, danke Simon!). Bin sehr, sehr zufrieden mit dem Ergebnis, ist wunderbar gleichmäßig und völlig fleckenlos. Und dann diese Farbe! Das Zeug ist so seidig, es rutschte mir zig Mal vom Wäscheständer. :D

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Im zweiten Zug hab ich dann einfach noch 100 g Filzwolle 1/1 über Nacht drin liegen lassen, natürlich auch vorgebeizt. Haben ebenso das schöne Gelb abbekommen (sogar fast noch dunkler, Foto ist nicht optimal), ich denk mal, da werden sehr schicke Socken und Mützen draus.

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Im Übrigen, in eigener Sache: Falls jemand von euch aus den hier gezeigten Garnen etwas Nadelgebundenes möchte, einfach Bescheid sagen, ich nehm da auch Anfragen entgegen. Bisher waren auch alle zufrieden mit meinen Arbeiten. Wenn jemand etwas hat, das gefärbt werden soll (ob nun Stoff oder Garn), bin ich da auch offen.

Außerdem habe ich eine Liste mit Färbepflanzen aufgestellt, die in Mittel- und Nordeuropa vorkommen. Jetzt muss ich sie nur noch auf Nutzung und Vorkommen während des Frühmittelalters in Nordeuropa bzw. Handelsmöglichkeiten untersuchen. Sachdienliche Hinweise werden gern entgegengenommen!

Bärentraube Bartflechte Brennnessel Frauenmantel Edelgamander Eichenrinde Erlenzapfen Eschenrinde Färberwaid Galläpfel Goldrute Kamillenblüte Kornblume Krapp Lindenblätter Mädesüßkraut Odermennig Rainfarn Reseda Schachtelhalm Schafgarbe Stockrose Tormentillwurzel Traubenkirsche Ulmenrinde Veilchen Wolfstrapp

28.02.2014 - BIRKENSTOFF FÜR SIMON UND FAULBAUMRINDEN-WOLLE

Simons zweites Stöffchen ist auch endlich fertig, geht bald raus. Leider ist er nicht 100% gleichmäßig geworden, denn an einer Stelle kam nicht genug Eisensulfat hin und es blieb gelb, an manchen Stellen sind ein paar dunkle Flecken. Das ist eben die Sache mit Eisensulfat bei größeren Flächen: etwas tricky, denn wenn nur eine Ecke rausschaut oder am Boden anliegt, gibt es sofort Flecken.

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Im Vergleich mit dem Zwiebelstoff:

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Ein Knäuel Wolle sprang auch noch dabei raus, daraus wurde eine hübsche Mütze in zwei Birkenvarianten mit der hellgrünen Wolle von neulich:

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Und dann wäre da noch die FAULBAUMRINDE. Mit dieser wird verfahren mit so ziemlich allen Flottenfärbemitteln.

http://www.pharmawiki.ch/wiki/media/Faulbaum_D1.jpg

1. Über Nacht in genug Wasser einweichen

2. 1 Stunde auskochen

3. gebeizte Wolle für ca. 1 Stunde mitköcheln lassen

4. aufhängen und leicht antrocknen lassen, grob auswaschen, mit Wollwaschmittel auswaschen, trocknen lassen

Ich hab 1:1 Wolle:Rinde genommen (100g auf 100g in ca. 8 l Wasser).

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Die Farbe wurde ziemlich genau wie die erste Zwiebelfärbung, aber ich mach heute auch nochmal einen zweiten Zug, mal sehen, wie der wird, vermutlich eher gelb-beige. Aber dieses rostige Goldbraun ist doch schon sehr, sehr schick.

26.03.2014 - A BIG LOAD OF... KRAPP!

Kam gestern mit der Post:

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Nachher kommt der Stoff, Wolle ist schon da, dann wird angesetzt. Das erste mal Krapp. Ooooh, ich bin so aufgeregt. *_*

THE NEXT DAY..

And here we go! Die Anleitung folgt später, wenn der zweite und dritte Zug durch sind, ich will mich erstmal in diesem schönen Rot sonnen. So schade, dass die Dinger nicht meine sind, sondern an einen Gruppenkollegen gehen...

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Für den Erwin hab ich noch ein Stück gebleichtes Leinen mit reingehauen und - siehe da! - es wurde rötlich. Oder eher... lachsig. Aber hübsch ist es. Schön, zu wissen, dass guter Krapp scheinbar auch mit Leinen klarkommt. Bin gespannt, ob die Farbe hält.

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6.4.2014 - RELAUNCH! UND DER REST VOM HOLY KRAPP.

Auch die beste Technik kommt mal in die Jahre... und so hat das Ning aus unerfindlichen Gründen meinen Blog gefressen. Aber! Dank der Hilfe eines aufmerksamen Lesers konnte er wieder hergestellt werden. Danke Yessy, du hast was gut bei mir! Wenn dir ein Knäul Wolle gefällt, zöger nicht, zu fragen. ;)

Ach ja, der Holy Krapp... ich war am Wochenende auf Con und daher viel beschäftigt, daher erst jetzt mehr Krapp.

Die Wolle aus dem 2. Zug:

http://abload.de/img/102_0174sesb2.jpg

Das Näh- und Stickgarn aus dem 3. Zug.

http://abload.de/img/102_0171vjspi.jpg

Die Anleitung:

Krapp über Nacht oder länger einweichen lassen. Für eine Stunde leicht ausköcheln (Temperatur kontrollieren - nicht über 70° gehen!). Färbegut für eine Stunde leicht mitköcheln, bei gleichbleibender Temperatur unter 70° - da angeblich sonst die Flotte ins bräunliche umschlägt. Auswaschen, Wollwaschmittelbad... das Übliche.

Oh, und ein Mützen hab ich daraus auch schon gemacht. Mit einem Rand aus einem späten Zug Walnussschalen. Steht übrigens auch zum Verkauf, muss nur mal endlich meinen letzten Flohmarkt-Thread aktualisieren. Ich liebe diesen melierten Effekt durch die leicht ungleichmäßige Wolle!

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Kategorie/Bastelanleitung


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