= Lichtquellen = Im LARP ist man oft auf eigene Beleuchtung angewiesen. Nachts im Lager, bei nächtlichen Exkursionen im Wald oder im Dungeon kann eine Lichtquelle sprichwörtlich Licht ins Dunkel bringen. Für welche Lichtquelle man sich entscheidet sollte vom Einsatzzweck, den Sicherheitsanforderungen und dem gewünschten Ambiente abhängen. Sicherheitshalber sollte man auch immer eine kleine Taschenlampe dabei haben. Von alle Lichtquellen, die mittels Verbrennung Licht erzeugen geht generell die Gefahr aus, dass Dinge in Brand gesetzt werden. Feuer sollte unabhängig von seiner Größe nie unbeaufsichtigt brennen. Im Zweifel geht Sicherheit vor Ambiente. Wer offenes Feuer auf einer Con verwenden möchte, sollte sich vorher bei der Orga informieren, ob, wo und wie dies erlaubt ist. Oft ist in allen oder manchen Räumen und/oder in bestimmten Bereichen des Geländes keinerlei offenes Feuer erlaubt. In dem Fall kann eventuell auf elektrische oder chemische Lichtquellen ausgewichen werden. Fast alle Brennstoffe rußen mehr oder weniger. Eine rußende Flamme kann schwarze Spuren auf Wänden und Zelbahnnen hinterlassen. Dies sollte man bedenken, wenn man sich in fremden Räumen befindet. == # Allgemeine Bauanleitungen und Links == * [http://www.dasmittelalterboard.de/kb.php?a=5 Bauanleitung für eine hölzerne Laterne] * [http://www.fabricus.de/laterne/laterne.htm Bauanleitung für eine Laterne, ähnlich der Abbildung in der "Macijowski-Bibel"] * [http://www.markland.org/docs/lettherebelight.pdf Längeres Essay (englisch) über Beleuchtung im Mittelalter] * [http://www.larsdatter.com/lanterns.htm Lanterns] - Englische Bildquellenliste zu Laternen im Mittelalter == # Dochtbasierte Lichtquellen == Diese Lampen sind ohne besonderen Schutz sehr zugluftempfindlich. Windgeschützt brennen sie mit einer relativ ruhigen Flamme. Durch die meist kleine Flamme ergibt sich nur ein relativ geringeres Risiko, Dinge zu entzünden. Dennoch bedürfen auch diese Lichtquellen ständiger Wachsamkeit. Je nach Konstruktion kann es bei Kontakt des heißen Brennstoffs mit Wasserspritzern zu einer Verpuffung kommen. Ebenfalls bauartabhängig kann mehr oder weniger leicht Brennstoff verschüttet werden. Öl oder Tran verbrennenden Lampen werden am besten vollständig entleert transportiert. === # Kerze === Vermutlich die einfachste Form der LARP-Beleuchtung. Kerzen verwenden Bienenwachs, Stearin oder Talg als Brennstoff. Natürliche und künstliche Wachse brennen unter normalen Bedingungen nicht ohne Docht. Dies macht Kerzen einigermaßen sicher in Innenräumen einsetzbar. * [http://de.wikipedia.org/wiki/Kerze Kerze in der deutschen Wikipedia] Um Kerzen vor Wind zu schützen und transportieren zu können, bietet sich eine Laterne an. Laternen aus Holz oder Metall mit Glasfenstern gibt es oft in Deko-Geschäften und auf Flohmärkten zu kaufen. Wenn man die Laterne herumtragen will, sollte man darauf achten dass der Griff hoch genug ist und die Laterne oben geschlossen ist (d.h. keine Luftlöcher die nach oben offen sind, sondern nur zur Seite), sonst besteht die Gefahr dass man sich nach einer Weile die Finger verbrennt. === # Öl-, Tran- und Fettlampen === Dieser Abschnitt behandelt nur Lampen, die über einen Docht pflanzliches Öl, Tran, Schmalz oder Talg verbrennen. Die Petroleumlampe hat ihren eigenen Abschnitt. Öl-, Tran- und Fettlampen gibt es in vielen Formen. Die einfachste Ausführung ist ein Napf oder eine Schale aus einem feuerfesten Material. In dieser können sowohl flüssige, als auch feste Brennstoffe mittels eines oder mehrerer Dochte verbrannt werden. Fette rußen beim Abbrennen mit gleicher Flammengröße weniger, als Öl und Tran. Öl, Tran und Fett brennen unter normalen Bedingungen nicht ohne Docht. Bauartbedingt kann bei manchen Lampen in geringen Mengen flüssiger Brennstoff vom Docht aus an einer Außenwand herunterfließen. Betroffen sind beispielsweise einfache Napflampen. * [http://www2.archlsa.de/lightkultur/light2001/ Vorgeschichtliche Beleuchtung] - Umfangreiche Informationen über Öl- und Fettlampen * [http://de.wikipedia.org/wiki/Öllampe Öllampe in der deutschen Wikipedia] [http://allanwegan.de/larpwiki.de/Brennende_Schmalzlichter_w2500_h1249.jpg http://allanwegan.de/larpwiki.de/Brennende_Schmalzlichter_w200_h100.jpg] === # Petroleumlampe === Peroleumlampen sind fast immer mit einem Glaszylinder versehen, der die Flamme schützt und für optimale Luftzufuhr am Docht sorgt. Einfache Petroleumlaternen (Typ 'Sturmlaterne') gibt es bereit für wenige Euro im Baumarkt oder Gartengeschäft. Wer mit diesen chinesischen Repliken schlechte Erfahrungen gemacht hat (Tank undicht, wackelige Brenner, direktes Auslaufen nach Umfallen), sollte einmal das Original von Feuerhand (Baby Special 276) oder dessen Lizenznachbau aus der Ex-DDR (BAT) testen. Bei Petroleumlampen ist die Lichtausbeute - wenn der richtige Brennstoff verwendet wird - generell recht hoch und kann durch Hoch- oder Herunterdrehen des Dochts reguliert werden. Eine Besonderheit sind Petroleum-Starklichtlampen, die Anfang des 20. Jahrhunderts aufkamen. Sie müssen in einem aufwändigen Ritual vorgewärmt und unter Druck gesetzt werden. Sie verdampfen ihren Brennstoff über einen Vergaser, die heißen Gase bringen dann einen Glühstrumpf zum Leuchten. Die Lichtausbeute ist extrem (250 Watt und mehr). An offenen Lampen können sich Dinge entzünden, wenn auch die Flamme berechenbarer ist, als bei den Fackeln; ein Risiko, das bei geschlossenen Lampen nicht besteht. Ein besonderes Risiko bei Petroleumlampen besteht darin, dass sie beim Umkippen oder Herunterfallen Brennstoff verschütten können. Falls dies einmal passieren sollte: Keine Panik. Lampenöl und Petroleum an sich sind wenig flüchtig und schwer entzündlich. Um die Risiken zu minimieren, sollten Öl- und Petroleumlampen trotzdem mit genügend Abstand von Zelten oder anderen brennbaren Untergründen verwendet werden. Im Freien, auf Tischen oder als Handlampen sind sie aber, vor allem in ihrer geschlossenen Form, gut geeignet. Sie sollten aber nie auf wackeligem Untergrund stehen. Moderne Starklicht-Petroleumlampen sind bei sachgemäßer Handhabung sicher; aber nur die wenigsten Mitspieler werden diese Sachkenntnis haben. Erfahrene Nutzer dieser Lampen raten dazu, sie nur draußen zu verwenden und niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Sie sind teuer und wegen ihres grellen Lichtes weniger ambientig. Heute gibt es für Öllampen sog. "Lampenöl", z.B. im Baumarkt. Wer gutes Licht will, sollte in Petroleumlampen "gereinigtes Petroleum" (US-Englisch: Kerosene, brit. Englisch: Paraffin Oil) verbrennen. Hintergrund: "Lampenöl" hat geringfügig andere Eigenschaften als Petroleum und wird im Docht der Petroleumlampe dadurch nicht schnell genug zur Flamme befördert. Die Folge: Die Lampe leuchtet schlecht; will man den Docht hochdrehen, um für mehr Licht zu sorgen, verbrennt dieser rasch und das Licht wird wieder düster. * [http://www.scherning.de/Lampen/Petromax_Vorb.htm Vorbereitungen vor dem Start...] - Eine Anleitung zur Inbetriebnahme einer Petromax® oder baugleichen Starklichtlampe * [http://de.wikipedia.org/wiki/Petroleumlampe Petroleumlampe in der deutschen Wikipedia] == # Fackel == Eine der ältesten Methoden zur Lichterzeugung, ist die Fackel. Sie besteht meist entweder aus einem Ast oder Stab, der in Brennstoff getaucht oder mit brennstoffgetränktem Seil oder Stoff umwickelt ist. Geeigneter Stoff oder Seil besteht aus Pflanzenfasern. Als Brennstoff wurden in der Vergangenheit vermutlich Harz, Pech und Fett verwendet. Öl und Wachs sind ebenfalls geeignet. Reisigbündel können möglicherweise ebenfalls als Fackel verwendet werden. Sogenennte Petroleum- oder Spiritusfackeln sind im Prinzip Öl- oder Spirituslampen am Stiel und daher keine Fackeln. Fackeln brennen relativ hell. Sie tropfen dabei meist mehr oder weniger stark und stellen auch durch Funkenflug eine Gefahr dar. Außerdem lassen sie sich nur schwer löschen. Fackeln sollten nur auf feuerfestem Untergrund und unter übersichtlichen Bedingungen eingesetzt werden. Für den Einsatz in Zelten, Dungeons, oder im Gedränge sind Fackeln ungeeignet. Fackeln werden im Fantasy-LARP oft als Lagerbeleuchtung eingesetzt. Heute bekommt man im Handel meist Wachsfackeln angeboten. * [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwedenfeuer Schwedenfeuer in der deutschen Wikipedia] - Eine Alternative zur klassischen Fackel für die Lagerbeleuchtung * [http://de.wikipedia.org/wiki/Fackel Fackel in der deutschen Wikipedia] == # Kienspan == Der Kienspan ist ein kleines längliches Stück harzhaltiges Holz. Er diente von der Altsteinzeit bis ins 19. Jahrhundert als Lichtquelle. Kienspäne haben allgemein eine geringe Brenndauer. Von Kienspänen können einige Meter weit Funken abspringen. Sie sind daher relativ gefährlich. * [http://www2.archlsa.de/lightkultur/light2001/ Vorgeschichtliche Beleuchtung] - Enthält ein informatives Kapitel über Kienspäne * [http://de.wikipedia.org/wiki/Kienspan Kienspan in der deutschen Wikipedia] == # Karbidlampe == Diese interessante Lampenart fand bis vor dem Siegeszug des elektrischen Lichts vor allem im Bergbau als Grubenlampe Verwendung. Im Mittelalter gab es sie allerdings noch nicht, da der Brennstoff synthetisch hergestellt werden muss. In ihnen wird duch eine chemische Reaktion zwischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Kalziumkarbid Kalziumkarbid] und Wasser brennbares Acetylengas produziert, welches an einer Düse mit heller Flamme verbrennt. Durch den typischen Grubenlampencharakter könnte dies eine besonders stilvolle Lichtquelle für Zwerge oder Gnome sein. Die Lichtausbeute ist sehr gut. In vielen Grubenlampen wird zusätzlich das Licht durch einen Hohlspiegel nach vorne gerichtet. Das Sicherheitsrisiko ist unbekannt, da diese Lampen nur noch sehr selten in Gebrauch sind. Eine geschlossene und intakte Karbidlampe sollte aber recht sicher sein. Bei undichten Geräten kann sich allerdings austretendes Gas entzünden, dies merkt man aber sofort beim allerersten Einschalten. Eine Gefahr des Verschüttens von Brennstoff wie bei Öllampen besteht nicht. Auch, weil die Lampe im Gegensatz zu einer Dochtlampe dicht verschlossen ist. Die Dichte des in Karbidlampen entstehenden Gases ([WikiPediaDe:Ethin Ethin], Dichte 1,165 kg/m³) ist ab ca. 30°C Umgebungstemperatur höher als die der [http://de.wikipedia.org/wiki/Luft#Wirkung_der_Temperatur_auf_die_Dichte_von_Luft_.28Luftdichte.29 Luft] (1,164 kg/m³). Das Gas kann sich dadurch in geschlossenen Räumen auf dem Fußboden sammeln und so zur Gefahr werden. Um Risiken zu minimieren, kann man eine einmal in Betrieb genommene Karbidlampe einfach ausbrennen lassen. Wird sie vor der Zeit gelöscht, sollte man sie nur im Freien oder in gut durchlüfteten Räumen aufbewahren, bis die chemische Reaktion im Inneren zum Erliegen gekommen ist. Das im Tank verbleibende Reaktionsprodukt - der Karbidschlamm - muss wohl als Sondermüll angesehen und umweltgerecht entsorgt werden. * [http://de.wikipedia.org/wiki/Karbidlampe Karbidlampe in der deutschen Wikipedia] == # Chemolumineszenz (Leuchtstab/Knicklicht) == Chemolumineszenz erzeugt Licht durch eine chemische Reaktion ohne nennenswerte Wärmeentwicklung und Elektrizitätseinsatz. Die Lichtintensität ist vergleichsweise gering. Der Handel bietet sogenannte Knicklichter (Leuchtstäbe) an. Sie werden durch Knicken aktiviert und geben dann einige Stunden lang langsam schwächer werdendes Licht ab. Im Fantasy-LARP sollte der Einsatz von Knicklichtern ambientestörend wirken können. * [http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstab Leuchtstab in der deutschen Wikipedia] - Funktion und Sicherheitshinweise * [http://de.wikipedia.org/wiki/Chemolumineszenz Chemolumineszenz in der deutschen Wikipedia] == # Elektrisches Licht == Jede Art von elektrischem Licht ist von Natur aus im Fantasy-LARP "unambientig". Deswegen wird es meistens entweder nur outtime aus Sicherheitsgründen oder in maskierter Form verwendet. Von Spielern eingesetzt werden meist nur kleine Taschenlampen. Zu den maskierten Einsatzgebieten gehört jede Art von "magischem" oder "alchemistischem" Licht. Allerdings lässt sich mit elektrischem Licht auch eine sichere geschlossene Laterne herstellen. Von tragbaren elektrischen Lichtquellen gehen normalerweise keine besonderen Risiken aus. Statt herkömmlicher Glühbirnen und Energiesparlampen werden für Requisiten häufig Leuchtdioden, Elektrolumineszenz-Folien und -Drähte verwendet. Im Handel sind auch diverse Elektronik-Gadgets, die sich je nach Genre mehr oder weniger gut als Requisiten(-Bestandteil) verwenden lassen. * [http://www.ceridisches-faehnlein.de/gallery2/d/9063-2/DSC00745.jpg Umgebaute Laterne auf einem Tisch] * [http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdiode Leuchtdiode in der deutschen Wikipedia] * [http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolumineszenz Elektrolumineszenz in der deutschen Wikipedia] ---- Autoren: ChristianSpalthoff, SeeGras, DutchVanLeuwen, AllanWegan
Siehe auch: [[MagischeLichtquellen| Magische Lichtquellen]], [[AlchemistischesLicht| Alchemistisches Licht]]
Zurück zu: [[LarpAusrüstung| LARP-Ausrüstung]]