Söderland VIII - Kvíðabardagasigurhansþynna 20. - 22. Februar 2004 in der Burg Bilstein bei Olpe VERANSTALTER: VLAD e.V. LOCATION: Die Burg Bilstein bei Olpe kann zwar in ihrem Haupthaus den Charme einer Jugendherberge aus den 70ern nicht verhehlen, die Außenanlage und die Nebengebäude sind jedoch recht ambientig und bieten viele Spielmöglichkeiten. VERPFLEGUNG: Vollverpflegung inclusive der nichtalkoholischen Getränke. Das Haus bietet insbesondere für eine Jugendherberge hervorragende Kost, sowohl was Qualität und Quantität angeht. Außerdem war das Küchenpersonal sehr nett und zuvorkommend, was man auch schon anders gesehen hat. Saft, Mineralwasser, Bier und Met wurden von der Orga gestellt. Sehr schön war, daß es auch Malzbier gab. PLOT: Der Jarl von Nyland veranstaltet einen Wettstreit auf der Skalleborg auf der alle - auch Ausländer - eingeladen sind, damit unwiderruflich bewiesen werden kann, daß der Söderländer allgemein und der Hugnirspaker im Besonderen einfach mächtig viel toller als der ganze Rest ist. Zu diesem Zweck gibt es illustre Gewerbe wie das Schafetreiben (drei Schafe müssen binnen kürzester Zeit in die Festhalle befördert werden), die Schafsdressur, Schädelkegeln, Bogenschießen, Heldengeschichtenvortragen, Aris- (größter Held in Ausbildung Söderlands) Bewundern, Weiberstemmen, Apfelfischen usw.. Abgeschlossen wurde der Wettbewerb mit einer gepflegten Rund Clanball und anschließendem Sich-Mit-Fischen-Prügeln und folgender Preisverleihung. Nebenher gab es noch grau kaputzte Gestalten, die immer mal wieder angriffen und wohl einen bestimmten Dolch haben wollten, der jedoch auch von einer Feh und ihrem dunklen Sohn dringend gesucht wurde. Dem Vernehmen nach, soll er wohl am Samstagabend vernichtet worden sein. ORGA: bestehend aus Anja Berger, Monika Kusch-Thurau, Jutta Peill und Carsten Thurau war immer ansprechbar und gut organisiert. Bemerkenswert war, daß die NSCs doch relativ intensiv gebrieft wurden, während ich persönlich eher ein "Geht's da raus und spielt's ein Fußball" erwartet hätte, was ja gar nicht schlimm war aber bei den vorhandenen NSCs gar nicht nötig gewesen wäre. KRITIK: Alles in allem ein sehr netter und familientauglicher (immerhin spielten drei Teilnehmer in der U70cm-Klasse) Con, auf dem für jeden was dabei war. Es gab viel zu lachen (insbesondere Aris), genügend Dinge, die man tun konnte (Wettbewerbe und Kinder verheiraten) und auch gelegentlich was zu pömpfen, was ja auch zwischendrin ganz nett ist. Drei kleinere Kritikpunke aber doch noch: 1.Original nordische und insbes. isländische Namen und Begriffe mögen extrem ambientig sein, leiden aber darunter, wenn sie keiner aussprechen und/oder sich merken kann (was insbesondere für NSCs gilt, die ihre Rollen halt nicht so lange kennen). 2. Das Ambiente litt ein wenig unter den anwesenden Massen von Fremd-Jungvolk. Ist aber wohl ein unlösbares Problem, denn eine Komplettbelegung der Bilstein, ohne auf das Niveau einer Massenveranstaltung hinabzusinken und/oder Probleme mit unterschiedlichen Spielauffassungen zu bekommen, dürfte wohl nur schwer möglich sein. Insofern war die Entscheidung tatsächlich nur den vorderen Teil der Burg zu bespielen, ein tragfähiger Kompromiß. 3. Teilweise hatte ich den Eindruck, daß die Spieleinstellung der Orga und die eines großen Teils ihrer Stammspieler divergierte. Während die Orga eher ein auch humoriges Ambiente schaffen wollten (was aufgrund solcher Spieler wie Aris, dem größten Held in Ausbildung oder Joon dem Kohlenkauer auf Freiersfüßen und diverser nicht ganz ernstzunehmender Spiele, wie Schafetreiben und Schafsdressur auch streckenweise gelang), in dem der Nordmann nur ein ganz normaler Mensch ist, welcher sich eben auch mal zum Depp macht, waren einige der Spieler sehr darauf bedacht, in jeder Minute den harten, grimmigen und ganz ungeheuer ernsthaften Nordmannen heraushängen zu lassen, der ja sowas von überhaupt nicht fähig ist, auch mal dumme Dinge zu tun, um hernach über sich selbst zu lachen. Dies machte es für die NSCs teilweise etwas schwierig das eher humorige Konzept der SL zu transportieren, da man hier teilweise gegen Mauern lief (z.B. als Dopinghändler, was im Ergebnis dazu führte, daß es vor allem zu NSC-NSC-Spiel (was aber sehr nett war) kam). FAZIT: Trotzdem ich ja eigentlich kein wirklicher Wicki-Fan bin (auch wenn Tuniken ordentlich was können, obwohl sie natürlich nie an geschlitzte Doublets und Kniebundhosen rankommen) hat es mir sehr gut gefallen, was vor allem an einer netten Orga, lustigem NSC-Spiel und einigen echten Highlights (das tanzende Schaf, Aris-"wir wolln' ein Kind von Dir" Heldengeschichte (über sich selbst), das Clan-Ball-Spiel usw.) lag. Also insgesamt Daumen hoch und nächstmal' wieder. Fergus Eysteinsson, ehemals gestreßter zweifacher Vater nun entspannter zweifacher Schwiegervater (Dirk Rabenschlag)