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MuellImAbenteuerland

Müll im Abenteuerland

Uns als LARPern ist aufgefallen, dass wir als Gesamtgruppe uns häufig nicht so toll benehmen. Konsequenzen daraus sind, dass mittlerweile einige Locations keine LARPer mehr nehmen. Wir wollen erstmal aufführen, welche Mängel immer wieder auf CONs auffallen, und dann Überlegungen anstellen, wie man da etwas verbessern kann. Wir haben auch versucht, das ganze etwas zu ordnen. Achtung: es geht erstmal um das Verhalten, das andere an uns LARPern stört. Probleme, die wir uns gegenseitig bereiten wie z.B.

  • unbefugte Benutzung und/oder Zerstörung von Polsterwaffen
  • Klauen (also Realdiebstahl)
  • nächtliches Pinkeln gegen Zelte
  • die ersten Spieler laden sich die Teller beim Buffet übervoll, und sind genau dann mit dem Wegschmeißen der Reste beschäftigt, wenn sich die letzten hungrig das leere Buffet anschauen

lassen wir für ein anderes Mal ...

Rücksichtnahme auf Eigentum anderer

Irgendwie scheinen während eines Live-Rollenspiels die Regeln für ein soziales Miteinander nicht zu gelten. Da werden zum Beispiel Türen richtig eingerannt. "Na ja, mein Charakter wollte da durch, sie war versperrt, dann ist das doch klar." Es reicht aber eigentlich aus, das Einrennen zu spielen und kurz vorher abzustoppen ... und es ist schonender für die Tür. Auch werden Bänke und Tische gerne mal zur Seite geworfen, gerade vor oder während Kämpfen. Sieht sicher cool aus. Der nachher beim Vermieter zur Schnecke gemachte Veranstalter sieht dann nicht mehr ganz so cool aus ...
Auch schlimm sind LARPer, die einfach durch fremde Grundstücke stapfen: Ohne Erlaubnis niemals!

Einge Veranstalter scheinen billigend in Kauf zu nehmen, dass sie selbst ggf. ein Gelände nicht mehr nutzen werden, nur um sich mit dieser Begründung nicht an Regeln zu halten. Hierdurch kommt die gesamte Larpgemeinde in Verruf.

Selbiges Verhalten kann man bei unzufriedenen Spielern feststellen. "Boah sind die Sch***, dann räum ich auch meinen Müll nicht weg."

Es ist auch bei Freizeiten normal, dass mal eine Tasse kaputt geht. Aber größere Gegenstände sind doch eher selten.

Rücksichtnahme auf Mitmenschen

Eigentlich kann man hier beginnen: "LARPer fordern häufig viel, wollen aber wenig geben." Sie fordern Ruhe vor Touris, nehmen aber selten Rücksicht gegenüber anderen Leuten. Hier hängt viel von Informationen ab. Der Veranstalter sollte sich vorher informieren, beispielsweise, ob Jagden geplant sind. LARPer sind herrliche Ziele. Aber auch die Information nach außen ist wichtig: bei größeren Veranstaltungen mit viel Aktionen in der Umgebung sollten Förster, Polizei, Feuerwehr und Kommunen vorgewarnt werden. Als letztes sollte man auch an den Normalbürger des Ortes und an Touris denken: Viele sind viel glücklicher, wenn sie wissen, was vorgeht. Ein Schild am Burgtor "Wir machen ein pseudomittelalterliches Laienspiel, bitte nicht stören" wird schon mal 20% der Touris abschrecken und 50% der Ortsansässigen genügend sein. Der Rest muss dann von der SL bearbeitet werden: Sagt ihnen freundlich, aber bestimmt, was sie dürfen und was nicht. Z.B., dass sie das Gelände zu verlassen haben ... klärt das aber im Vorhinein mit dem Vermieter ab.

Rücksichtnahme auf Vermieterwünsche

Es gibt so einige Wünsche der Vermieter wie beispielsweise "Raucht nicht auf den Zimmern" oder "Seid nach 22 Uhr nicht zu laut." Warum werden diese Wünsche ignoriert? Es ist schon das Eigentum des Vermieters, dass man unter bestimmten Bedingungen vermietet bekommt. Die Bedingungen werden dem Veranstalter vorher genannt, stehen meistens in der Hausordnung und haben einen Sinn. Z.B. der Lärm: der Vermieter kriegt Ärger mit den Nachbarn, wenn es zu lange zu laut ist. Das kann sehr ärgerlich für ihn werden, bis hin zu: Es darf nicht mehr vermietet werden. Selbst bei besenreinem Verlassen der Räume steht wohl hier und da ne Grundreinigung an.

Müll

Der gewöhnliche LARPer hat scheinbar den Müllausstoß eines durchschnittlichen deutschen Unternehmens. Leider schmeißt er den Müll gerne durch die Gegend. Essensreste landen in Waschbecken. Zigarrettenstummel auf Tischen oder werden mal kurz auf den Grill geschnippt (meistens glücklicherweise nach dem Essen). Essen wird gehortet und dann auf den Tischen liegengelassen. Auch LARP-freundliche Vermieter sind nicht glücklich über den Müll, den LARPer hinterlassen, und/oder über die Ordnung des Mülls: Die unterschiedlichen Farben von Mülltonnen haben für LARPer scheinbar keine Bedeutung, da landet schon mal die leere Flasche im Papiermüll ...

Hier obliegt es natürlich auch der SL, mal für eine ausreichende Menge an Müllbeuteln zu sorgen. Wenn InTime-Geschirr benutzt werden soll, muss es auch Spülmöglichkeiten dafür geben.

Auf Dinge, in denen sich Licht bündeln lässt, sollte geachtet werden; im schlimmsten Fall kann dadurch bei fieser Trockenheit ein Brand entstehen. Natürlich wird man eher seltener eine Lupe oder ein Brennglas auf Feld und Flur finden, aber schon mit Glasscherben kann man Probleme kriegen. Wer eine herrenlose Brille sieht, sollte sie natürlich nebenbei auch der SL geben.

Naturschutz

Wer ein wenig naturverbunden ist, fängt an zu weinen, wenn er mal durch einen Wald gegangen ist, in dem Larper waren. Baumschößlinge werden ertrampelt. Das Gelände um einen Ritualplatz sieht aus wie ein Schlachtfeld. Ganze Schneisen werden durch Gebüschgruppen geschlagen. Naturschutzgebiete heißen nicht umsonst so. Viele Waldgebiete werden von der Forstwirschaft genutzt. Dem jeweiligen Pächter enstehen faktisch hohe Kosten, wenn die jungen Baumtriebe zerstört oder verletzt werden. Er verliert tatsächlich Geld dadurch.

Anforderungen an alle

  • Nehmt leere Flaschen wieder mit. Im Auto sollte dafür genug Platz sein, ihr habt sie ja auch schon zur Location mitgebracht.
  • Räumt einfach wieder auf, was ihr dreckig gemacht oder in Unordnung gebracht habt. Das gilt z.B. auch, wenn ihr für die bessere Atmosphäre Tische umgestellt habt.
  • Wenn ihr ein Ritual macht, dann müsst ihr auch selbst wieder den entstandenen Dreck wegräumen. Achtet auch auf Umweltverträglichkeit eurer Komponenten.
  • Achtet auch mal auf euren Nebenmann. Das soll nicht zu Bespitzelungen führen, ABER: Wenn ihr merkt, dass jemand Scheiße baut, dann sprecht ihn drauf an. Und wenn derjenige nicht einsichtig ist, sprecht die SL drauf an.

Tipps für Veranstalter

  • Nehmt eine Kaution für das Zimmer. Kontrolliert das Zimmer gut, wenn die Spieler wieder abhauen, gebt die Kaution nur zurück, wenn das Zimmer aufgeräumt ist.
  • Sorgt schon von vornerein dafür, dass alles ordentlich und sauber bleibt und nicht zuviel Müll produziert wird. Wenn ihr viel aus Styropor bastelt, müsst ihr schon beim Basteln dran denken, wie ihr das Zeug wieder entsorgt. Stellt an wichtigen Punkten (auch z.B. im Fundusraum) Mülleimer oder Papierkörbe auf, falls sie nicht vorhanden sind. Sorgt für Putzlappen oder Wischer in den Duschen.
  • Führt für Dreckspätze z.B. Zigarettenwegschnipper eine Zusatzrolle ein: "Luigi der Straßenkehrer". Wer eine Zigarettenkippe in die Gegend schnippt, muss für 30 Minuten Luigi spielen ...
  • Stellt Abstreifmatten oder Schuhbürsten zur Verfügung. Dann wird nicht so viel Dreck ins Haus getragen.
  • Ganz schonungsbedürftige Räume kann man mit einem Boden auslegen. Ein billiger Teppich ist häufig günstiger als die Reinigung des Parketts.
  • Legt Müllbeutel auf den Zimmern oder für Zelte aus!
  • Sprecht ein eindeutiges Rauchverbot auf den Zimmern aus!!

(eine kürzere Version dieses Textes ist in der LARPZeit 7 erschienen - die Ursprungsversion im LARPWiki kommt von Jade, CorinnaKaufmann, CarstenThurau - wir hoffen aber auf Ergänzungen)


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